Iran bezichtigt Netanjahu wegen angeblicher Beweise für Atomprogramm der Lüge
Der Iran hat den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu der Lüge bezichtigt. Es wird um das Atomprogramm des Irans gestritten.

Ein Kind hält die iranische Nationalflagge.
Foto: TIMOTHY A. CLARY/AFP/Getty Images
Nach der Präsentation angeblicher Beweise für ein geheimes iranisches Atomwaffenprogramm hat der Iran den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu der Lüge bezichtigt.
Die Anschuldigungen seien das Werk “eines eingefleischten Lügners, dem die Ideen ausgehen”, erklärte das iranische Außenministerium am Dienstag auf seiner Website.
Netanjahu habe nur “Lügen und Täuschungen zu bieten”, erklärte Ministeriumssprecher Bahram Ghasemi. Die israelische Regierung sehe “keine anderen Möglichkeiten, um das Überleben ihres illegalen Regimes zu sichern”. Es handele sich um einen “aufgewärmten Bluff”.
Netanjahu hatte am Montagabend im israelischen Fernsehen gesagt, sein Land habe Erkenntnisse, wonach der Iran ein “geheimes Atomprogramm” verfolge, das er jederzeit wieder aktivieren könne. Die Informationen stammen nach seinen Angaben aus einem “geheimen Atomarchiv” des Iran, aus dem Israels Geheimdienste vor wenigen Wochen zehntausende Dokumente erhalten hätten.
Der Ministerpräsident präsentierte keine Belege dafür, dass Iran seit Abschluss des Atomabkommens 2015 aktiv am Bau einer Atombombe gearbeitet haben könnte. Dass ein geheimes Atomwaffenprogramm existiert, könne Israel nun aber mit “neuen und schlüssigen Beweisen” belegen. Die Dokumente seien Israel als “exakte Kopien” in Papier- oder CD-Format zugespielt worden.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter von einem “perfekten Timing”. Am 12. Mai muss US-Präsident Donald Trump entscheiden, ob die USA an dem Atomabkommen festhalten oder aussteigen. Er hatte mehrfach mit dem Ausstieg gedroht. (afp)
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