Logo Epoch Times

Israel: Hunderte Demonstranten protestieren nach zweitem Lockdown in Tel Aviv

top-article-image

Polizeikontrollen am 18. September in Israel zur Durchsetzung des Lockdowns.

Foto: MENAHEM KAHANA/AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 4 Min.

In Israel sind hunderte Menschen gegen den zweiten Corona-Lockdown auf die Straße gegangen. Hunderte Demonstranten versammelten sich am Donnerstagabend in der Küstenstadt Tel Aviv, um gegen die neuen Beschränkungen zu demonstrieren.
“Die Wirtschaft ist im freien Fall, Leute verlieren ihre Arbeit und bekommen Depressionen”, sagte die 60-jährige Jael, die ihren Job in einem Architekturbüro verloren hat. “Und wofür das alles? Für nichts!”, sagte sie.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warb unterdessen in einer Fernsehansprache um Verständnis. “Das Gesundheitssystem hat die rote Fahne gehisst”, sagte Netanjahu über Warnungen der Kliniken vor stark steigenden Patientenzahlen.
Am Freitagmittag, nur wenige Stunden vor dem Beginn des jüdischen Neujahrsfests Rosch Haschana, tritt ein zweiter landesweiter Lockdown in Kraft. Die neuen Beschränkungen sollen drei Wochen elten – auch während der sich anschließenden Feiertage Jom Kippur und Sukkot.
Die meisten Geschäfte und die Schulen in Israel müssen in dieser Zeit wieder schließen, die Menschen dürfen sich nicht weiter als 500 Meter von ihren Wohnungen entfernen. In geschlossenen Räumen dürfen nur noch zehn Menschen zusammen sein, im Freien werden Zusammenkünfte auf 20 Menschen beschränkt.

Zahl der Fälle in englischen Krankenhäusern steigt

Auch in einigen europäischen Ländern bereitet der Wiederanstieg der positiven Corona-Testergebnisse weiter Sorgen. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock sagte am Freitag dem Sender BBC: “Wir wollen einen nationalen Lockdown vermeiden, aber wird sind darauf vorbereitet, wenn wir es tun müssen.”
Er verwies darauf, dass sich die Zahl Covid-19-Patienten in britischen Krankenhäusern derzeit alle acht Tage verdoppele. “Also müssen wir handeln.” In großen Teilen von Nordostengland wurden am Freitag Restriktionen für soziale Kontakte verschärft. Die Regeln sollen am Dienstag auf Liverpool und weitere Gebiete in Nordwest- und Mittelengland ausgedehnt werden.
Großbritannien ist mit 42.000 Todesopfern das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sagte wegen der Pandemie am Freitag das große Silvester-Feuerwerk in der britischen Hauptstadt ab.
In Frankreich verschärfte nach Marseille und Bordeaux auch die Mittelmeer-Stadt Nizza ihr Corona-Vorschriften. Großveranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern sind ebenso untersagt wie private Zusammenkünfte von mehr als zehn Personen am Strand oder in Parks, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Zudem ist der Alkoholausschank ab 20.00 Uhr verboten.

Viele positive Corona-Testfälle in Frankreich

Am Donnerstag verzeichnete Frankreich rund 10.600 positive Corona-Tests binnen 24 Stunden verzeichnet worden. Frankreichs Großrabiner Haïm Korsia ermahnte die Juden im Land zum Neujahrsfest zur Vorsicht. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP betonte er, dass für die Neujahrsfeiern in Synagogen strenge Vorschriften gelten.
Hunderte an der belarussisch-ukrainischen Grenze festsitzende ultra-orthodoxe jüdische Pilger traten am Freitag die Heimreise an, nachdem ihnen die ukrainischen Behörden unter Verweis auf die Coronavirus-Pandemie die Einreise in die Stadt Uman verweigert hatten. Dort wollten sie das Neujahrsfest am Grab von Rabbi Nachman begehen.
In Spanien wird mit strengeren Corona-Restriktionen für die Hauptstadtregion Madrid gerechnet. Die Regionalregierung verschob ihre Ankündigung am Freitag auf den “Nachmittag”. Aus Tschechien wurden derweil 3130 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet – etwa so viele wie im ganzen Monat März.
Weltweit wurden bereits mehr als 30 Millionen positive Corona-Tests nachgewiesen, etwa 950.000 Infizierte starben. (afp/nh)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.