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Kopftuchstreit in Frankreich – Macron gegen Verbot

Dass Mütter bei Schulausflügen das Tragen der Kopfbedeckung verboten werden soll, findet keine Zustimmung von Macron. Ein solches Verbot würde Frauen "demütigen". Der Senat hatte der Gesetzesvorlage am Dienstagabend mit konservativer Mehrheit zugestimmt.

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Eine Schülerin mit Kopftuch nimmt am Unterricht in einer Schule teil.

Foto: Bernd Thissen/Illustration/dpa

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Mit einem Interview zum Islam hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron scharfe Kritik auf sich gezogen. Die französischen Rechtspopulisten warfen dem Präsidenten am Freitag vor, nicht hart genug gegen Islamisten vorzugehen. Linke Politiker kritisieren, dass sich Macron in der Zeitschrift “Valeurs Actuelles” äußerte, die dem ultrarechten Lager zugerechnet wird. Er wolle damit Wähler am rechten Rand fischen, hieß es.
Macron äußerte sich unter anderem zum aktuellen Streit um das Kopftuch: Er sprach sich gegen einen Gesetzentwurf aus, mit dem Müttern bei Schulausflügen das Tragen der Kopfbedeckung verboten werden soll. Ein solches Verbot würde Frauen “demütigen”, warnte er. Der Senat hatte der Gesetzesvorlage am Dienstagabend mit konservativer Mehrheit zugestimmt.
Macron gab sein Interview knapp einen Monat nach dem Messerangriff eines Polizei-Mitarbeiters im Pariser Präsidium, bei dem der muslimische Täter vier Kollegen tötete, bevor er von einem Polizisten erschossen wurde. Seitdem wird in Frankreich wieder emotional über Radikalisierung diskutiert.
Macron sagte der Zeitschrift, er kämpfe entschieden gegen Islamismus und Abschottung bei Muslimen. Es sei aber eine “Falle”, solche Tendenzen mit dem Islam an sich gleichzusetzen. Zugleich räumte er ein, dass es in Frankreich Menschen gebe, “die nicht integriert sind, die der Republik den Rücken gekehrt haben”. Sie nutzten die Religion, “um die Republik zu provozieren”. (afp)

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