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Mexiko: Erneut Journalist ermordet - kritisierte "extreme Gewalt” vor Präsidentschaftswahl

Die Staatsanwalt will nach eigenen Angaben bei ihren Ermittlungen prüfen, ob der Mord mit Domínguez' "journalistischer Arbeit" in Verbindung steht.

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Mexikanische Flagge (Symbolbild).

Foto: DAVID GANNON/AFP/Getty Images

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In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Carlos Domínguez Rodríguez wurde am Samstag in der Stadt Nuevo Laredo nahe der Grenze zu den USA getötet. Das schrieb der Gouverneur des Bundesstaats Tamaulipas, Francisco Cabeza de Vaca, im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Laut einem Bericht der Zeitung “Reforma” wurde er im Stadtzentrum von Nuevo Laredo in seinem Auto getötet. Seine Tochter saß demnach mit im Wagen.
Domínguez ist mutmaßlich der erste getötete Journalist in Mexiko in diesem Jahr. Er hatte bis vor einigen Monaten für die Lokalzeitung “El Diario” gearbeitet. Seitdem hatte er seine Berichte im Internet verbreitet. Am Freitag hatte er auf der Internetseite “Horizonte de Matamoros” mit Blick auf den Anstieg an Gewaltverbrechen die “extreme Gewalt auf mexikanischem Boden” vor der Präsidentschaftswahl am 1. Juli 2018 kritisiert.
Der Gouverneur sprach Domínguez’ Familie sein Beileid aus und versprach seinen Angehörigen und allen Journalisten in Tamaulipas, “dass dieses Verbrechen nicht ungestraft bleibt”. Die Staatsanwalt will nach eigenen Angaben bei ihren Ermittlungen prüfen, ob der Mord mit Domínguez’ “journalistischer Arbeit” in Verbindung steht.
Tamaulipas an der Grenze zu Texas zählt zu den mexikanischen Bundesstaaten, die von der Gewalt zwischen den Drogenkartellen am meisten betroffenen sind. Er gilt auch als einer der gefährlichsten Bundesstaaten für Journalisten.
Mexiko war nach Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen im vergangenen Jahr das zweitgefährlichste Land für Journalisten weltweit – nach Syrien. 2017 wurden demnach elf Journalisten in Mexiko ermordet.
Die mexikanische Bürgerrechtsorganisation Artículo 19 spricht sogar von zwölf getöteten Journalisten. Für mehr als 90 Prozent der Morde an Journalisten wird den Angaben zufolge niemand zur Rechenschaft gezogen. (afp)

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