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«NZZ»: Erdogan kommt als Bittsteller

In dieser Lage macht ein vertrauensseliger Entspannungskurs keinen Sinn. Die deutsche Regierung sollte wissen, dass sie jetzt die Chance hat, Gegenleistungen einzufordern für mögliche Wirtschaftshilfen.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während einer Pressekonferenz in Ankara Mitte August.

Foto: Burhan Ozbilici/AP/dpa

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Lesedauer: 1 Min.

Zum Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland meint die „Neue Zürcher Zeitung“ am Dienstag:
„Erdogan benötigt dringend Geld und dürfte auf neue Kredite und Investitionen der größten Wirtschaftsmacht Europas spekulieren. Die Türkei bleibt – trotz allen Avancen an Russland und China – von der EU und Deutschland abhängig. Erdogan kommt nicht als selbstloser neuer Freund der Deutschen nach Berlin. Er kommt als Bittsteller.
In dieser Lage macht ein vertrauensseliger Entspannungskurs keinen Sinn. Die deutsche Regierung sollte wissen, dass sie jetzt die Chance hat, Gegenleistungen einzufordern für mögliche Wirtschaftshilfen.
Das Druckmittel, mit der Kündigung des Flüchtlingsabkommens zu drohen, besitzt Erdogan nicht mehr. Denn auf die damit verknüpften Milliarden aus Brüssel kann der türkische Präsident heute mit Sicherheit nicht mehr verzichten. Wann, wenn nicht jetzt, wäre also die Gelegenheit, mit Erdogan über Menschenrechtsverletzungen zu sprechen?“ (dpa)

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