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67 Personen an Bord

Abgestürztes Passagierflugzeug in Kasachstan: 38 Tote

In Kasachstan ist ein aserbaidschanisches Passagierflugzeug mit 67 Menschen an Bord abgestürzt. Laut dem kasachischen Vize-Regierungschef sind 38 Menschen ums Leben gekommen.

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Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.

Foto: Uncredited/The Administration of Mangystau Region/AP/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

Beim Absturz des aserbaidschanischen Flugzeugs bei Aktau in Kasachstan sind 38 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der kasachische Vize-Regierungschef Qanat Aldabergenuly Bosymbajew im Gespräch mit der kasachischen Nachrichtenagentur Tengrinews bei einem Treffen mit Vertretern der Untersuchungskommission am Unglücksort.
In den ersten Stunden nach dem Unglück hatten die Behörden in Kasachstan und Aserbaidschan noch keine Opferzahl genannt, jedoch nannten sie Zahlen von Überlebenden. Zuletzt hatte die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft von 32 Überlebenden gesprochen – bei 67 Menschen an Bord hätte dies aber eine Zahl von 35 Toten bedeutet und nicht die jetzt vom Vize-Regierungschef genannte Zahl von 38 Toten.
Wie das kasachische Verkehrsministerium am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mitteilte, stürzte die Maschine der staatlichen aserbaidschanischen Fluggesellschaft Aserbaidschan Airlines am Mittwoch nahe der Stadt Aktau im Westen Kasachstans ab.
An Bord des verunglückten aserbaidschanischen Flugzeugs in Kasachstan waren nach Angaben der Fluglinie 67 Menschen. Azerbaijan Airlines spreche von 62 Passagieren und 5 Mitgliedern der Besatzung, meldete die staatliche aserbaidschanische Nachrichtenagentur Azertag aus Baku. Direkt nach dem Unfall bei der Stadt Aktau in Kasachstan hatte es auch Berichte über 105 Menschen an Bord gegeben.
Flugzeugabsturz nahe Aktau in Kasachstan

Flugzeugabsturz nahe Aktau in Kasachstan

Foto: Azamat Sarsenbayev/AP/dpa

Unter den Passagieren waren nach Angaben des kasachischen Verkehrsministeriums 37 aserbaidschanische Staatsbürger, sechs Kasachen und 16 Russen. Die Behörden in Astana leiteten eine Untersuchung zur Absturzursache ein.
Nach ersten Informationen von Azerbaijan Airlines sei das Flugzeug vom Typ Embraer 190 in einen Vogelschwarm geraten, meldete Azertag. Es habe dann eine Notlandung in Aktau versucht. Moderne Jets sind eigentlich so konstruiert, dass sie die Kollision mit Vögeln überstehen. In schweren Fällen kann Vogelschlag aber immer noch Maschinen in Gefahr bringen.

Kasachische Behörden: 32 Überlebende

Die kasachische Agentur Tengrinews verbreitete auch ein Video des Unglücks. Es zeigt, wie die Maschine aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres kurz vor dem Flughafen von Aktau abstürzt und sich in einen Feuerball verwandelt.
Trotzdem meldeten die kasachischen Behörden im Lauf des Vormittags, dass immer mehr Menschen lebend geborgen werden.
Das kasachischen Behörden hatten zunächst die Zahl von 14 und später dann von 28 Überlebenden genannt – im weiteren Verlauf des Tages berichtete aber die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft von 32 Überlebenden. Es gebe aber auch Tote, darunter die Piloten.
Weil die Maschine in der Nähe des Flughafens von Aktau am Kaspischen Meer abstürzte, gab es zahlreiche Videos des Unglücks, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden. Zu sehen war eine dichte schwarze Rauchsäule über der Absturzstelle.

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Das Flugzeug war in Baku gestartet und sollte nach Russland in die tschetschenische Hauptstadt Grosny fliegen. Der Flughafen dort sei aber wegen Nebels geschlossen gewesen, sodass die Maschine nach Machatschkala am Kaspischen Meer umgeleitet wurde. Angaben zur Unglücksursache gab es zunächst nicht.
Laut der Website „Flightradar“ hatte die Unglücksmaschine das Kaspische Meer abseits seiner normalen Route überquert. Anschließend kam sie nahe Aktau ins Trudeln, bevor sie schließlich abstürzte.
Aserbaidschan Airlines teilte seinerseits mit, die Maschine vom Typ Embraer 190 sei rund drei Kilometer von Aktau, einer Hafenstadt an der Ostküste des Kaspischen Meeres, „notgelandet“. Das Katastrophenschutzministerium des Landes teilte mit, dass seine Einsatzkräfte einen Brand an der Absturzstelle lösche.

Zehn Überlebende in lebensbedrohlichem Zustand

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Astana wurden 26 der 28 Überlebenden ins Krankenhaus gebracht. Zehn von ihnen seien in einem lebensbedrohlichen Zustand. Die örtlichen Gesundheitsbehörden hatten zunächst von 14 Überlebenden gesprochen, von denen fünf auf der Intensivstation behandelt würden.
Den kasachischen Behörden zufolge waren 150 Helfer an der Unglücksstelle im Einsatz. Ein bei dem Absturz ausgebrochenes Feuer wurde demnach mittlerweile gelöscht.
Das Wrack der Embraer 190.

Das Wrack der Embraer 190.

Foto: Azamat Sarsenbayev/AP/dpa

Aus dem Büro des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew hieß es, der Staatschef habe einen Besuch in Russland abgebrochen, wo er an einem informellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen sollte. Alijew habe „die sofortige Einleitung dringender Maßnahmen zur Untersuchung der Unglücksursache“ angeordnet.
Aserbaidschans First Lady Mehriban Alijewa, die zudem erste Vizepräsidentin des Kaukasuslandes ist, sprach den Angehörigen der Opfer ihre Anteilnahme aus. Auch der russische Präsident Wladimir Putin sowie Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow bekundeten ihr Beileid.
(dpa/afp/red)

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