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Prag: Fußball-Hooligans lösen Gewalt nach friedlicher Demo gegen Corona-Maßnahmen aus

Am Sonntag (18. Oktober) gab es Proteste gegen die Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung in der Altstadt von Prag. Die Demonstration verlief zunächst friedlich – bis Fußball-Hooligans sich gegen die Polizei stellten.

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Friedliche Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 18. Oktober in Prag.

Foto: Gabriel Kuchta/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung hat es am Sonntag (18. Oktober) in Prag Ausschreitungen zwischen Fußball-Hooligans und der Polizei gegeben. 
Dabei wurden etwa 20 Polizisten schwer verletzt und rund 50 Menschen sind festgenommen worden, sagte Tomas Lerch, Prags Polizeichef. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen die Hooligans ein.

Profi-Boxer: „Ich verstehe den Ausgang nicht und es tut mir leid

„Die Idee, die allen präsentiert werden sollte“, wurde durch die Gewalt zunichte gemacht, sagte der Profi-Boxer Ondřej Pála, der bei der Demonstration als Sprecher auftrat und bei der Organisation aktiv mitgewirkt hat. 
„Am Samstag traf ich mich mit den Organisatoren und Vertretern der Hooligans von Sparta und Baník“, sagte er in einem Interview mit der tschechischen Nachrichtenseite „Lidovky“. Die Fußball-Hooligans nahmen von Anfang daran teil und haben sich bis zum Ende der Demo unauffällig und friedlich verhalten, so Pála. 
Geplant war eine friedliche Aktion gegen die Corona-Maßnahmen der tschechischen Regierung – doch nach der Demo eskalierte die Situation plötzlich. „Ich verstehe diesen Ausgang [der Demo] nicht und es tut mir leid“, so Pála.
Nach der Demonstration sei etwas schief gelaufen, „eine Welle von Hooligans lief vor die Polizei“. Er habe alles getan, „um das zu verhindern. “Aber leider ging es dann über mich hinaus“, sagte Pála im Interview. „Dies hat die gesamte Anstrengung aller an der Organisation Beteiligten beeinträchtigt.”
Die darauffolgende Gewalt verurteilte er scharf: „Jeder, der Gewalt begangen hat, ist in meinen Augen ein Vollidiot. Punkt“, sagte der Boxer.
Pála kam es „seltsam“ vor, dass die Eskalation erst am Ende passierte, als sich die Demonstration auflöste. „Ich kann auf niemanden zeigen, aber ich finde es komisch“, so Pála.

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Hauptbotschaft der Demo ist durch die Gewalt zunichte gemacht

Grund für die Demonstration war, dass die tschechische Regierung die Corona-Krise zu einem „Marketing-Schachzug“ mache, so Pála. „Es bricht kein Krankenhaus zusammen, es ist nur Medienmist.” Der Boxer hatte zuvor ein Krankenhaus besucht, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Von der Regierung war berichtet worden, es seien nicht genügend Intensivbetten vorhanden, sagte er.
Er bezweifelt die Notlage, da in der kritischsten Zeit, wo die Schulen geschlossen waren, „über hundert Krankenschwestern zu ihren Kindern nach Hause“ geschickt wurden. „Ich sage nicht, dass es keine Viren gibt, Vorsicht ist geboten, aber keine generellen Verbote und Einschränkungen“, so Pála.
Einige Szenen der Ausschreitungen in Prag vom tschechischen „iDNES“, unkommentiert:

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