„Satanische goldene Medusa“: Wirbel um Abtreibungsstatue auf New Yorker Gericht
Eine Skulptur in New York sorgt für Wirbel. Sie wurde auf einem Gerichtsgebäude aufgestellt und stellt nach Ansicht von Internetnutzern eine satanische Statue dar. Die Künstlerin Shahzia Sikander nannte das Werk „Now“ („Jetzt“).
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Shahzia Sikanders Skulptur "Now" auf dem Gebäude des Obersten Gerichtshofs in der Nähe des Madison Square Park als Teil einer Ausstellung in New York City.
Im Januar dieses Jahres wurde im Rahmen einer bis Juni laufenden Kunstausstellung auf einem Gerichtsgebäude im New Yorker Stadtteil Flatiron im Stadtbezirk Manhattan eine goldfarbene Statue aufgestellt. Eine zwei Meter große nackte Frau mit langen und widderartig gedrehten Zöpfen an beiden Seiten des Kopfes. Statt Arme hat die Figur tentakelartige Gebilde, die aus den Armstümpfen sprießen und oberhalb der Hüften seitlich wieder in den Körper führen. Die ebenfalls tentakelartig endenden Beine stehen in einer rosa Lotosblüte.
Das Werk der pakistanisch-amerikanischen Künstlerin Shahzia Sikander steht dort oben in luftiger Höhe auf dem Sims auf einem der zehn Sockel mit großen Rechtsgelehrten aus allen Epochen wie Moses, Konfuzius und Zarathustra.
Abtreibungsstatue für die „reproduktiven Rechte“
Die Statue soll nach Aussage von Sikander den Namen „Now“ („Jetzt“) tragen, weil sie jetzt gebraucht werde – zu einer Zeit, in der die reproduktiven Rechte der Frauen unter Beschuss stünden, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA im Juni das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung gekippt habe.
Aus Sicht von Sikander sei die Statue Teil einer „dringenden und notwendigen kulturellen Abrechnung, während New York traditionelle Machtdarstellungen im öffentlichen Raum überdenkt und bürgerliche Strukturen neu gestaltet, um die sozialen Sitten des 21. Jahrhunderts besser widerzuspiegeln“. Wie der New Yorker Nachrichtensender „Fox News“ schreibt, trage die Figur den für die Richterin Ruth Bader Ginsburg typischen Spitzenkragen und huldige der 2020 verstorbenen Richterin und ihrem Kampf für die Abtreibung.
„Satanische goldene Medusa“
Laut „Fox News“ sei die Enthüllung der Statue bei den Social-Media-Nutzern allerdings nicht gut angekommen. Viele prominente Twitter-Accounts hätten Probleme mit ihrem Design und ihrer Botschaft gehabt, heißt es.
„Das NYC Courthouse hat eine goldene gehörnte ‚Göttin‘-Statue aufgestellt, um Widerstand und Abtreibungsrechte zu symbolisieren. Sie sieht buchstäblich wie ein Dämon aus. Amerika liebt es, den Tod zu feiern“, twitterte Amanda Ensing, CEO und Gründerin von Elevate Beauty. Auch Mary Margaret Olohan, Senior Reporterin beim „Daily Signal“, empfand demnach, dass das neue Kunstwerk eine „bizarre Ähnlichkeit“ mit satanischen Bildern habe.
Noch deutlicher wurde dem Bericht nach die republikanische New Yorker Stadträtin Vickie Paladino vom District 19 in Queens: „Gab es irgendeinen öffentlichen Input, bevor ein satanischer goldener Medusa-Dämon mit Tentakelarmen auf einem Gerichtsgebäude in der Innenstadt installiert wurde?“ Die Ratsfrau fragte in die Runde: „Wer findet das in Ordnung? Und wie gehen wir vor, um es zu entfernen?“
Was there any public input whatsoever before a satanic golden medusa demon with tentacle arms was installed atop a downtown courthouse?Who thinks this is okay? And how do we go about removing it? https://t.co/qS0KlwgHVb— Councilwoman Vickie Paladino (@VickieforNYC) January 26, 2023
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Die Idee, die Statue still und leise wieder abzubauen, reichte dem konservativen Polit-Kommentator Michael Knowles nicht. Er schlug vor, die Statue nicht nur zu entfernen, sondern öffentlich zu zerstören.
Im Juni soll die Figur wieder abgebaut werden. Die nächste Station ihrer Reise: Houston – die größte Stadt im Bundesstaat Texas.