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Männerblicke verboten

Schach dem „Male Gaze“: Thermalbad Bad Vöslau bekommt exklusiven Frauenabschnitt

Eine Influencerin hat im niederösterreichischen Bad Vöslau erreicht, dass am kommenden Freitag (3.9.) ein Abschnitt der Thermalbad-Anlage nur für Frauen zugänglich wird. So sollen „weiblich gelesene Personen“ unter anderem vor dem „Male Gaze“ verschont bleiben.

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Symbolbild.

Foto: iStock

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Die Influencerin Madeleine Alizadeh („DariaDaria“) bewegt im Sommer die Frage, wie es sich einrichten ließe, einen Ort zu schaffen, der „für weiblich gelesene Personen sicher ist“. Freibäder seien dies, so Alizadeh auf Instagram, nämlich regelmäßig nicht.
Deshalb freut sie sich, bekannt geben zu können, dass sich das Thermalbad Bad Vöslau bereit erklärt hat, am kommenden Freitag einen Abschnitt seiner Anlage „für einen Tag für alle weiblich gelesenen Personen/FLINT zu sperren“.

Kein Erfolg in Wien, Zugeständnis in Bad Vöslau

Anfang des Sommers habe die Style-Influencerin sich „die Idee in den Kopf gesetzt, ein Bad für einen einzigen Tag sicher(er) zu machen“. Der „Male Gaze“ und „blöde angemacht“ zu werden stellen nach ihrer Einschätzung Phänomene dar, die gerade in Freibädern überhandnähmen. Sie selbst sei schon mehrfach zum Ziel von grenzüberschreitendem Verhalten geworden.
Während es in manchen Ländern bereits komplette Frauenbäder gäbe, sei ein solches Angebot „in Österreich quasi nicht existent“. Um ein solches zu schaffen, habe sie Partner gesucht. Bei den Wiener Stadtbädern hatte sie damit keinen Erfolg.
Dort findet nur öffentlicher Badebetrieb für alle Badegäste statt, erklärte Sprecher Martin Kotinsky gegenüber der „Kronen Zeitung“. Es sei „nicht möglich, Betriebszeiten anzubieten, die einen großen Teil der anderen Badegäste ausschließen“.

„Islamisierungskritiker“ wähnen „Verschleierungs-Lobby“ am Werk

Bei den Betreibern des Thermalbades Bad Vöslau hatte Alizadeh hingegen Erfolg. Dort wird am kommenden Freitag „das zelebriert, was an uns weiblich gelesenen Personen so schön ist: Nämlich Alles“. Es gehe an jenem Tag „einzig und allein darum, Raum zu schaffen, der uns oft nicht gegeben wird. Schönheitsstandards, Körpernormen und „Male Gaze“ bekommen keinen Zutritt.“
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In der „islamkritischen“ Community löste die Aktion prompt heftige Reaktionen aus. Unter anderem der frühere ÖVP-Politiker Efgani Dönmez wittert auf Twitter einen „Kniefall vor der Verschleierungs-Lobby“. Unter dem Vorwand von Frauenschwimmen werde „Geschlechtertrennung und falsch verstandene Toleranz forciert“.

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Schon 1873 gab es im Thermalbad getrennte Badezeiten

Den „Islamisierungsschuh“ will sich die Influencerin allerdings nicht anziehen lassen. Die Einnahmen aus der Aktion sollen – so soll es mit den Betreibern vereinbart sein – dem Afghanischen Frauenverein zufließen. Pro Kopf werden das drei Euro sein.
Im Übrigen ist die Einrichtung getrennter Badezeiten für Männer und Frauen im Thermalbad von Bad Vöslau keine vollständige Neuerung – auch wenn man für einen Präzedenzfall etwas weiter in die Geschichte zurückgehen muss. Im Jahr 1873 soll es dort jedenfalls schon einmal ähnliche Regelungen gegeben haben.
Nach derzeitiger Prognose dürfte zumindest auch das Wetter bei dem Vorhaben mitspielen: Für Freitag ist im Südosten von Niederösterreich Sonnenschein bei bis zu 24 Grad angesagt.

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