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Angriffe in Hyde Park

Speakers’ Corner: 50 Muslime bedrängen christliche Predigerin - Polizei nimmt Opfer anstatt Täter fest

Am weltberühmten Speakers’ Corner bedrängten 50 Männer eine christliche Predigerin. Anstatt einzugreifen, um sie und ihr Recht auf freie Meinungsäußerung zu schützen, nahm die britische Polizei die Frau in Gewahrsam.

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Menschen versammeln sich, um den Rednern am Speakers’ Corner im Hyde Park zuzuhören.

Foto: Chris J Ratcliffe/Getty Images

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Lesedauer: 6 Min.

Am 23. Mai wurde eine Christin in London im berühmten Hyde Park von der hiesigen Polizei verhaftet. Hinter der Verhaftung stecken jede Menge Geschichten. Angefangen damit, dass die Christin der Polizei länger bekannt ist – Hatun Tash wurde nämlich schon mehrmals vom berühmten Speakers’ Corner von der Polizei entfernt. 
Speakers’ Corner liegt im Hyde Park und ist bekannt als die Heimat der freien Rede, wo jeder auf eine Kiste steigen und sich Gehör verschaffen kann. Ob jemand zuhört, ist natürlich eine andere Sache. Dafür müssen sich die Wagemutigen ins Zeug legen und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – dabei provozieren sie gerne, weil das mehr Zuschauer anlockt. 
Mindestens die Hälfte der Redner sind Prediger. Fragen der Rasse, Religion und Nationalität werden leidenschaftlich diskutiert. Der Ort hat sich im Laufe der Jahre allerdings verändert: Die Menschenmassen am Sonntagnachmittag sind kleiner; es gibt eine engere Auswahl an Rednern, und der Anteil religiöser Versammlungen hat zugenommen, berichtet „BBC“.
Die Demografie der Redner und des Publikums hat sich ebenfalls verschoben: Jetzt sind mindestens so viele der Prediger Muslime wie Christen. Doch trotz dieser Veränderungen behält die Speakers’ Corner sein einzigartiges Flair, das durch die Intensität der persönlichen Auseinandersetzung entsteht.
Einige der Stammgäste – Redner, Zwischenrufer und Beobachter – gehen schon seit Jahren dorthin. Die öffentlichen Diskussionen werden Woche für Woche fortgesetzt, oft auch über die Bibel oder den Koran.

Hatun trug ein T-Shirt mit der Karikatur von Mohammed

Am 23. Mai trug Hatun Tash ein T-Shirt mit einer Karikatur von Mohammed. Die Christin ist absichtlich provokativ, wie es bei Speakers’ Corner üblich ist. Es ist schwer vorstellbar, dass Redner wie Karl Marx, Wladimir Lenin und George Orwell etwas anderes als provokativ waren, als sie genau an dieser Ecke standen und ihre „Philosophie“ der Welt kundtaten. Orwell nannte den Ort „eines der kleinen Weltwunder“.
Doch zurück zu Hatun. Die Predigerin geht seit Jahren zum Corner und diskutiert über den Islam. Muslime selbst kritisieren das Christentum am Speakers’ Corner routinemäßig unverblümt und beleidigend, was ihr gutes Recht ist. Hatun lässt sich jedoch nicht einschüchtern. Sie möchte, dass die Muslime hören, was sie zu sagen hat.
Nach Angaben von „The Coservative Woman“ war Hatun früher selbst Muslimin und verbrachte die ersten 27 Jahre ihres Lebens in einem muslimischen Land. Heute fühlt sie sich dazu berufen, den Muslimen zu predigen, damit sie sich zum Christentum bekehren. Sie predigt im Park seit Jahren jede Woche.
Warum sie im Mai allerdings verhaftet wurde, wirft einige Fragen auf. Im September 2020 wurde sie schon mal von der Polizei entfernt, damals haben muslimische Zuschauer ihr gedroht. Tony Devenish, Abgeordneter in der London-Versammlung, stellte am 15. Oktober eine Frage an den Bürgermeister von London. Besorgte Bürger hätten sich an ihn gewandt, warum Hatun Tash vom Speakers’ Corner verbannt wurde, nachdem Drohungen gegen ihr Leben ausgesprochen wurden. 
„Sind Sie auch der Meinung, dass die Polizei dazu beitragen sollte, die freie Meinungsäußerung und die Debatte in diesem Land zu schützen, und nicht denen, die dies verhindern wollen, erlauben sollte, durch polizeiliche Maßnahmen oder Untätigkeit zu erreichen, was sie wollen?“
Der Bürgermeister von London, Sadiq Aman Khan, ließ sich Zeit mit der offiziellen Antwort, die er erst am 26. Oktober bekannt gab. „Hatun wurde zu ihrer eigenen Sicherheit aus dem Park eskortiert“, so Kahn in seiner Antwort, „nachdem sich eine große und feindselige Menschenmenge um sie versammelt hatte“. Sie wurde dann vom Park weggebracht, um jegliche Unruhen zu verhindern.
Die Predigerin wurde von der Polizei darüber informiert, dass sie verhaftet werden könnte, sollte sie an diesem Abend zur Speakers’ Corner zurückkehren. Es gebe allerdings kein Verbot für sie und sie dürfe an anderen Tagen zurückkehren. „Sie wird keines Verbrechens beschuldigt und kann die Speakers’ Corner ohne Einschränkungen besuchen“, sagte damals der Bürgermeister. 

Warum wurde Hatun verhaftet?

Warum wurde sie dann einige Monate später doch verhaftet? Ein Polizist sagt im Video, das am 23. Mai vor Ort aufgenommen wurde, dass Hatuns Auftritt „die Schwierigkeiten vor Ort verursacht“ hätte. Er versucht zu erklären, warum nur die Dame verhaftet wurde und nicht der wütende Mob um sie herum. 
Als sie mit der Karikatur von Mohammed auf ihrem T-Shirt anfing zu reden, wurde sie von mehr als 50 vermutlich muslimischen Männern eingekreist. Auf dem Video ist zu sehen, dass sie Hatun bedrängen und ihr offen drohen – doch die Polizei versucht nicht mal, sie davon abzuhalten, sie bitten nur „um mehr Platz“.
An diesem Ort sind hitzige Diskussionen ein Muss, dafür steht Speakers’ Corner, allerdings ging das Verhalten der Männer „weit über die Grenzen traditioneller Zwischenrufe hinaus“, schreibt „The Coservative Woman“.
„Sie war alleine und ihr seid 50 Leute hier“, daher musste sie von der „Situation entfernt“ werden, erklärt der Polizist im Video einem der Männer vor Ort. Die konservative Website aus Großbritannien stellt fest: Wenn, wie von der Polizei behauptet, Hatun diesmal entfernt wurde, um sie vor Gewalt zu schützen, hätte sie nicht über Nacht festgehalten werden müssen, sondern diejenigen, die sie bedrohten, hätten stattdessen festgenommen und befragt werden müssen.

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