Streit um den inhaftierten US-Pastor Brunson: Erdogan warnt USA
Der türkische Staatspräsident Erdogan droht den USA. Hintergrund ist die Inhaftierung des US-Pastors Andrew Brunson.

Türkische Polizei vor dem Appartment von US Pastor Andrew Brunson am 27. Juli 2018 in Izmir.
Foto: DHA/AFP/Getty Images
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich im Streit um den in der Türkei inhaftierten US-Pastor Andrew Brunson unnachgiebig gezeigt.
Vor Sanktionsdrohungen des US-Präsidenten Donald Trump werde sein Land nicht zurückweichen, sagte Erdogan einem Bericht der Zeitung „Habertürk“ (Online) vom Sonntag zufolge vor türkischen Journalisten.
Zugleich warnte er: „Die USA darf auch nicht vergessen, dass – wenn sie ihre Haltung nicht ändert – einen starken und aufrichtigen Partner wie die Türkei verliert.“
Trump hatte am Donnerstag via Twitter mit „weitreichenden Sanktionen“ gedroht, sollte Brunson nicht freigelassen werden.
Der US-Pastor war im Dezember 2016 im westtürkischen Izmir wegen Terrorvorwürfen inhaftiert worden. Ein Gericht wandelte seine Untersuchungshaft am Mittwoch in Hausarrest um. Das heißt, er wurde aus dem Gefängnis entlassen, darf aber sein Wohnhaus nicht verlassen.

Pastor Andrew Craig Brunson (R). Ein türkisches Gericht hatte am 25. Juli 2018 entschieden, den amerikanischen Pastor unter Hausarrest zu stellen, der seit fast zwei Jahren wegen terroristischer Anschuldigungen inhaftiert ist
Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Brunson werden Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und zur Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert dafür bis zu 35 Jahre Haft.
Erdogan wies nach Angaben von „Habertürk“ Gerüchte über etwaige Absprachen zu Brunson zurück. Ein Gericht habe die Untersuchungshaft wegen gesundheitlicher Probleme Brunsons in Hausarrest umgewandelt.
„Anstatt Respekt vor einer Gerichtsentscheidung zu zeigen“, bringe die USA das Thema Sanktionen auf, sagte Erdogan demnach. Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Ankara und Washington. (dpa)
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