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Washington Post bezichtigt Trump der Mauschelei mit Putin

Laut Washington Post hat Trump den Inhalt seiner Gespräche mit Putin zu großen Teilen geheimgehalten. Die Zeitung des erklärten Trump-Gegners Jeff Bezos, berief sich dabei auf Aussagen untergeordneter Angestellter, Berater und Sekretäre des US-Außenministeriums.

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Donald Trump (l) und Vladimir Putin in Helsinki.

Foto: YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Ein Zeitungsbericht hat das Verhältnis von US-Präsident Donald Trump zu Russlands Präsident Wladimir Putin erneut in den Brennpunkt des Interesses gerückt: Wie die “Washington Post” berichtete, hielt Trump den Inhalt seiner Gespräche mit Putin selbst vor engsten Mitarbeitern sorgfältig verborgen. Trump sprach von einem “lächerlichen” Vorwurf. Politiker der Demokraten forderten Aufklärung.
Zu fünf Treffen mit Putin innerhalb der vergangenen zwei Jahre gebe es keine detaillierten Aufzeichnungen, berichtete die “Washington Post” unter Berufung auf derzeitige und ehemalige Regierungsmitarbeiter. In einem Fall habe der US-Präsident sogar seinem Dolmetscher die Notizen weggenommen und diesem verboten, den Inhalt des Gesprächs weiterzugeben. Keinen detaillierten Bericht gibt es laut “Washington Post” auch zum ersten offiziellen Gipfelgespräch zwischen Trump und Putin im Juli 2018 in Helsinki.
Der “Washington Post”-Bericht folgte nur einen Tag, nachdem die “New York Times” berichtet hatte, die Bundespolizei habe nach der Entlassung von FBI-Chef James Comey durch Trump Ermittlungen zu der Frage aufgenommen, ob Trump dabei die Interessen Russlands verfolgt habe.
Zu dem Vorwurf, er halte Details seiner Gespräche vor hohen Regierungsvertretern geheim, sagte Trump am Samstag dem Sender Fox News,  er halte “nichts unter der Decke” und habe auch gar kein Interesse daran. Jeder hätte seinem Gespräch mit Putin beim Gipfeltreffen in Helsinki zuhören können, betonte der US-Präsident.
Während die meisten Abgeordneten von Trumps republikanischer Partei den Präsidenten verteidigten und betonten, dieser vertrete gegenüber Russland eine härtere Haltung als sein Amtsvorgänger Barack Obama, meldete der republikanische Senator Ted Cruz Zweifel an. “Ich möchte ein bisschen mehr darüber herausfinden, was da passiert ist”, sagte er dem Sender NBC am Sonntag. “Ich möchte mehr erfahren als nur die Vorwürfe in der Presse.”
Der demokratische Senator Dick Durbin sagte NBC, er frage sich, warum Trump mit Putin eigentlich so “kumpelhaft” tue – “einem früheren KGB-Agenten, der nie ein Freund der USA war, bei unseren Alliierten einmarschiert ist, uns überall in der Welt bedroht und sein Möglichstes tut, um unsere Wahlen zu unterwandern”.
Der Chef des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Adam Schiff, schrieb auf Twitter, die Demokraten im Ausschuss hätten schon im vergangenen Jahr versucht, Dolmetscher-Mitschriften oder -Äußerungen zu Trumps privater Unterredung mit Putin in Helsinki zu erhalten, seien aber von den Republikanern überstimmt worden. “Werden sie sich uns jetzt anschließen?” fragte Schiff. “Sollten wir nicht herausfinden, ob unser Präsident wirklich “Amerika zuerst” stellt?”
 
Wie die Washington Post in einem Update zu ihrem Artikel allerdings selbst einräumte, waren bei den meisten Gesprächen hochrangige Mitarbeiter des Außenministeriums oder auch Rex Tillerson, damals US-Außenminister, selbst anwesend. Auch dass manche der Informationen nicht an untergeordnete Angestellte weitergegeben wurden, ist nach zu vielen, durch oppositionell eingestellte Angestellte diverser Behörden, durchgesickerten Informationen verständlich, gab die Washington Post zu. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass der Artikel direkt auf einen Artikel der New York Times folgte. In diesem wurde berichtet, dass Agenten des FBI eigenmächtig Ermittlungen gegen Trump vornahmen, um ihm nachzuweisen, dass er die Justiz behindert habe, indem er den FBI-Chef James Comey feuerte. Außerdem versuchte man Beweise zu finden, dass Trump für Russland arbeite und benutzte dafür auch Mittel der Gegenspionage.
(afp/al)

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