Logo Epoch Times

Türkische Diplomaten bitten Schweiz um Asyl – Botschafter auf Terror-Liste in Ankara

Mehrere türkische Diplomaten haben Asyl in der Schweiz beantragt. Konkrete Zahlen oder andere Angaben wurden seitens der Türkei oder der Schweiz nicht genannt.

top-article-image

Eine Schweizer Flagge.

Foto: Sean Gallup / Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Diplomaten aus der Türkei haben Asyl in der Schweiz beantragt. Noch ist nicht bekannt um wie viele es sich dabei handelt. Sowohl Schweizer als auch türkische Behörden haben bislang keine Stellungnahme herausgegeben, wie die Zeitung „Tages Anzeiger“ berichtet
Zwar wurde die Zahl der seit Mitte Juli 2016 eingegangenen Asylanträge aus der Türkei mit 408 angegeben. Auch ist bekannt, dass es darunter vereinzelt Inhaber türkischer Diplomatenpässe gebe. Dienstorte in der Schweiz wurden aber nicht benannt, weil so auf konkrete Personen geschlossen werden könne, hieß es aus dem Schweizer Bundesrat in der Fragestunde des Nationalrats vom Montag.

Türkischer Diplomat auf Terroristen-Liste

Anfang der laufenden Woche hatte Ankara ein Dekret mit der Liste von 48 Namen, darunter Volkan Karagöz, dem türkischen Interims-Botschafter in der Schweiz, veröffentlicht. Den Personen wird vorgeworfen, die „Terrororganisation“ des muslimischen Predigers Fethullah Gülen zu unterstützen. Gülen gilt in der Türkei als Drahtzieher des fehlgeschlagenen Militärputsches vom vergangenen Juli.

SVP fordert rechtsstaatlich korrektes Vorgehen

Dass der Bundesrat keine Zahlen nennen wolle, findet SVP-Vertreter im Nationalrat Peter Keller unverständlich, so der „Tagesanzeiger“. Es sei aber schwierig für den Bund allen Seiten gerecht zu werden und auch Ankara nicht vor den Kopf zu stoßen. Die Hintermänner eines Staatsstreiches zur Verantwortung zu ziehen sei legitim, doch dies müsse rechtsstaatlich korrekt erfolgen, so Keller.
Beim gescheiterten Putschversuch durch eine Gruppe türkischer Militärs am 16. Juli 2016 kamen 300 Menschen ums Leben, fast 1.500 weitere wurden verletzt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sieht im oppositionellen Prediger Fatullah Gülen den Anführer des Putsches. Seit dem Ereignis sind in der Türkei 120.000 Menschen verhaftet, oder von ihrem Posten entfernt worden.

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.