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Ab Mai

Twitter will journalistische Artikel anbieten

Das Verhältnis von Elon Musk zu manchen Medien ist getrübt. Jetzt macht der Twitter-Eigner der Branche ein Angebot. Wirklich neu ist das nicht – ein Erfolg wäre aber durchaus bemerkenswert.

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Elon Musk möchte Twitter als Verkaufsplattform für journalistische Inhalte weiterentwickeln.

Foto: Susan Walsh/AP/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Nutzer von Twitter sollen laut dem Chef des Onlinediensts, Elon Musk, künftig mit einem Klick einzelne journalistische Artikel kaufen und lesen können. “Ab dem kommenden Monat ermöglicht die Plattform es den Medienverlagen, die Nutzer für einzelne Artikel (…) bezahlen zu lassen”, beschrieb der Technologie-Milliardär am Samstag in dem Kurzbotschaftendienst sein neues Projekt. Das sei eine “win-win-Situation für Leser und Medien”.
Damit könne man jene Kunden bedienen, die sich kein dauerhaftes Medien-Abo kaufen wollten, schrieb Musk am Wochenende auf Twitter. Wie viel die Artikel kosten und wie der Kauf funktionieren soll, ist noch unklar.

Unklar, ob die Verlage mitspielen

Die Idee, dass eine Plattform einzelne Artikel verschiedener Medien zum Kauf anbietet, ist nicht neu, hat sich aber bislang noch nicht als wirtschaftlich erfolgreiches Modell durchgesetzt. Eine Voraussetzung für Musks Plan ist zudem die Beteiligung der Zeitungsverleger, die ihre Inhalte auf Twitter anbieten müssten. Das scheint angesichts der angespannten Beziehungen zwischen dem streitbaren Unternehmer und den Verlagen keineswegs selbstverständlich.
Musk hat in den sechs Monaten als Twitter-Besitzer mehrfach mit Medien gestritten. So wurden Journalisten kurzfristig gesperrt, nachdem sie über einen Twitter-Account berichteten, der die Flugbewegungen von Musks Privatjet veröffentlichte. Eine große Kontroverse gab es, nachdem Twitter auf Musks Geheiß öffentliche Sender wie NPR in den USA und die britische BBC zeitweise als staatlich finanziert gekennzeichnet hatte. NPR und die kanadische Sendergruppe CBC stellten aus Protest ihre Twitter-Aktivitäten ein.
Auf der anderen Seite hat sich Musk für eine freie Presse eingesetzt und Journalisten die vor seiner Übernahme existierenden Verflechtungen zwischen der Regierung, Institutionen und dem Unternehmen aufarbeiten lassen. Die Ergebnisse wurden als „Twitter Files“ bekannt.
Musk hatte den Kurzbotschaftendienst im vergangenen Oktober für 44 Milliarden Dollar (heute rund 40 Milliarden Euro) übernommen. Im Zuge des Umbaus der Plattform entließ der Unternehmer das Twitter-Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der 7.500 Mitarbeiter. (afp/dpa/red)

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