Wegen Tippfehler: Amazon-Mitabeiter schaltet Internet teilweise ab
Es war wie beim Domino. Entlang der Ostküste folgte gestern eine Server-Abschaltung der anderen. Durch eine Fehleingabe wurde fast die gesamte Infrastruktur an der Ostküste der USA lahmgelegt. Noch kann der gesamte finanzielle Schaden nicht beziffert werden.

Besucher des Pavillions der Amazon Web Services auf der CeBIT Digital Technology Messe im März 2016 in Hannover.
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Durch einen simplen Eingabefehler ist gestern ein Großteil der Serverinfrastruktur an der Ostküste der USA ausgefallen. Ein gestandener Software-Techniker des Cloud-Anbieters AWS, eines Amazon-Tochterunternehmens, soll für die Peinlichkeit verantwortlich sein. Das „Handelsblatt“ berichtete
Eigentlich sollten nur weniger Server für eine Umstellung im Abrechnungssystem abgeschaltet werden. Durch eine Fehleingabe kam es aber zur Abschaltung von mehr Servern als geplant und eine Kettenreaktion setzte ein. Amazon entschuldigte sich für das Vorkommnis noch am Donnerstag.
Allein S&P-500-Unternehmen 150 Millionen Dollar Schaden
Viele AWS-Kunden konnten danach nur noch mühsam an ihre Daten und deren Kunden wiederum konnten nicht einkaufen. Eine Schätzung des Cyber-Dienstes Cyene aus San Mateo geht allein bei den S&P-500-Unternehmen von Verlusten in Höhe von 150 Millionen Dollar aus, wie Yahoo Finance berichtete. Finanzdienstleister sollen zusammen 160 Millionen Dollar an Umsatz verloren haben. Insgesamt 54 der 100 größten Online-Händler erlitten Leistungseinbußen von mindestens 20 Prozent.
Einige Händler waren für mehrere Stunden komplett vom Netz verschwunden. Die Umsatzeinbußen dürften mit den nächsten Quartalszahlen veröffentlicht werden, schreibt das Handelsblatt. Bei anderen verlängerten sich die Ladezeiten der Webseite enorm. Einkäufer im Disney Store musste zum Beispiel 94 Sekunden länger warten als sonst. Bei Handelsriesen Target waren es noch 41,6 Sekunden.
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