Die Ausgrenzung Ungeimpfter schreitet voran
Berlin im 2G-Fieber: Grüne und Linke für weitere Freiheiten - aber nicht für Ungeimpfte
Noch ist 3G nicht richtig am Laufen, da kommt schon 2G. Wie lange wird es dauern, bis auch der letzte Ungeimpfte ausgeschlossen ist – auch als Genesener?

Impfpass. Foto: Christopher Neundorf/dpa/dpa
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In Berlin ist es den Geimpften und Genesenen (2G) erlaubt, wieder Clubs und Diskotheken zu betreten. Es ist ihnen auch erlaubt, in Saunen und Thermen zu gehen. Die neuen Genehmigungen wurden nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts vom Senat umgesetzt. Ausgeschlossen von diesen gesellschaftlichen Aktivitäten bleiben ungeimpfte Bürger, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Wie das offizielle Hauptstadt-Portal informiert, reiche es für den Besuch von Clubs und Discos auch nicht aus, nachzuweisen, dass man nicht mit dem Coronavirus infiziert ist.
Nur der Genesenennachweis und der Impfnachweis gelten als Eintrittskarte ins gesellige Leben. Dabei muss diese Bevölkerungsgruppe in den Innenräumen auch keine Maske mehr tragen oder Abstand halten – obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass beispielsweise Geimpfte mit dem Coronavirus infiziert sein und auch andere Menschen anstecken können. Erkrankungen und Todesfälle sind dabei nicht ausgeschlossen, wie der Berliner Senat bereits vor Monaten auf eine parlamentarische Anfrage hin bestätigen musste.
„2G-Optionsmodell“ bevorzugt
Diese Neuregelungen nach der „2G“-Regel gab die Berliner Gesundheits- und Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag nach dem Senatsbeschluss bekannt. Obwohl aus der unter Federführung von Ramona Pop (Grüne) stehenden Senatsverwaltung für Wirtschaft auch eine Ausweitung der 2G-Regel auf Konzerte und Veranstaltungen mit bis zu 25.000 Teilnehmern gefordert wurde, wollte der Senat diesen Schritt – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht tun. Allerdings wurde offiziell bekannt gegeben, dass der Senat am kommenden Dienstag über die Anpassungen der Berliner Infektionsschutzverordnung auch für andere Bereiche beraten wolle.
Während die Grünen-Co-Fraktionschefin von Berlin, Antje Kapek, meinte, man müsse jetzt schnell noch offene Fragen klären, „um dann eine Option auf 2G bei Veranstaltungen und in der Gastronomie zu ermöglichen“, sagte die Co-Fraktionsvorsitzende der Linken, Anne Helm, dass man nun an einem Punkt sei, „die Rechte von Menschen, die nicht gefährdet und nicht gefährlich sind für andere“, nicht mehr einschränken zu können. Helm verwies zudem auf das bereits in Hamburg angewandte „2G-Optionsmodell“. Es sei laut der Linken-Politikerin möglich, Gastwirten die Option zu geben, nur für Geimpfte und Genesene zu öffnen. Dafür müssten sie dann weniger strenge Hygieneauflagen einhalten, so Helm.
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