BW-Innenminister rät von Selbstverteidigung ab – 50 % mehr Waffenscheine als im Vorjahr
Bürger sollten sich nicht aus Angst vor Übergriffen bewaffnen, so Strobl (CDU). Für die innere Sicherheit sei die Polizei zuständig. Zudem rät Strobl davon ab, sich in Selbstverteidigung zu üben.

Symbolbild MANPREET ROMANA/AFP/Getty Images
Bürger sollen vom Tragen eines Waffenscheins und einer Ausbildung zur Selbstverteidigung absehen, rät Thomas Strobl (CDU). Hintergrund für die Äußerung Strobls sei die gestiegene Anzahl von Waffenscheinen. So hätten nach aktuellen Zahlen allein in Baden-Württemberg 60.000 Bürger einen kleinen Waffenschein, berichtet die “Junge Freiheit”.
2015 hätte es dort noch 40.000 Waffenscheine gegeben, so Strobl gegenüber dpa. Als Grund für den Anstieg sieht der Politiker die Übergriffe der Silvesternacht in Köln durch ausländische Männergruppen.
Sicherheitsgefühl wieder steigern
Strobl möchte deswegen das Sicherheitsgefühl der Bürger erneut stärken. Die Polizei leiste hervorragende Arbeit, so der Innenminister. “Es gibt überhaupt keinen Grund dafür sich zu bewaffnen”. Gleichzeitig rät Strobl davon ab, sich in Selbstverteidigung zu üben.
Der von Strobl erwähnte Waffenschein meint den kleinen Waffenschein, der den mindestens 18-jährigen Träger berechtigt, eine Signal- oder Schreckschusspistole mitzuführen. Allerdings nur unter besonderen Umständen. Dieser Waffenschein darf zum Beispiel nur zusammen mit einem gültigen Personalausweis getragen werden. Fehlt eine waffenrechtliche Erlaubnis, sei dies eine Straftat, erklärt Frank Scheulen vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfahlen. Sie kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe geahndet werden.
Angstforscher warnt vor Überreaktionen
Am Beispiel von Pfefferspray erklärt ein Göttinger Angstforscher Prof. Borwin Bandelow, der Träger eines Pfeffersprays könne sich unter Umständen selbst im Gerangel in Gefahr bringen.
Andererseits, sieht man pöbelnde Personen, dann könnte es die bessere Entscheidung sein, einen weiten Bogen um sie zu machen. Wer sich in einer bedrohlichen Situation befindet, sollte also lieber durch Schreien oder Trillerpfeifen auf sich aufmerksam machen, rät Frank Scheulen vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen.
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