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Straßenprotest in Dresden

Der Geduldsfaden reißt – Autofahrer attackieren „Letzte Generation“

Die „Letzte Generation“ blockierte eine Straße in Dresden. Nach etlichen Aktionen der Aktivisten ist die Situation nun eskaliert – die Autofahrer äußerten ihre Wut mit Gewalt gegen die Klimakleber.

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Mit Sekundenkleber haben sich zwei Aktivisten der Letzten Generation auf der Fahrbahn festgeklebt – jüngst in Dresden.

Foto: Hendrik Schmidt/dpa

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Lesedauer: 4 Min.


Wieder einmal protestieren die Klimakleber und klebten sich an einer Straße fest – diesmal in Dresden. Sechs Aktivisten der Protestgruppe „Letzte Generation“ blockierten am Donnerstagmorgen ab 7:30 Uhr den Berufsverkehr an der Loschwitzer Brücke, auch „Blaues Wunder“ genannt, einem Wahrzeichen der Stadt.
Viele Passanten waren über die Blockadeaktion verärgert. So verärgert, dass sie auf die Aktivisten zugingen und sogar handgreiflich wurden.
Da die „Letzte Generation“ die Blockadeaktion nicht angemeldet hatte, traf die Polizei erst kurze Zeit später ein. Diese versuchte dann die wütenden Autofahrer zu beruhigen, wie die „Bild“ berichtet.

Kommunalpolitiker seien noch nicht auf sie eingegangen

In einem Videostatement bemängelte eine Aktivistin, die an der Loschwitzer Brücke saß, dass die deutsche Politik „keinen ordentlichen Klimaschutz“ betreibe.
Sie richten sich dabei auch an die Kommunalpolitiker von Sachsen, die auf die Forderungen der „Letzten Generation“ bisher nicht eingegangen seien. Deshalb setzten sie die seit Februar in Dresden begonnenen Protestaktionen fort. Dabei kündigte sie noch mehr und noch größere Proteste, auch in Berlin, an.

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Wütende Autofahrer

Ein anderes Video zeigt, wie ein Autofahrer wütend gegen einen Aktivisten und dessen Banner getreten hat. Er sagte, er habe einen Kranken bei sich im Auto und wollte so die Aktivisten dazu bewegen, die Straße zu räumen.

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„Warum klebt ihr euch nicht an den Bundestag?“

Als die Polizei zu der laufenden Protestaktion eintraf, beruhigten sich die Autofahrer wieder etwas, diskutierten aber noch mit den Aktivisten, wie „t-online“ berichtet. Die Aktivistin Hannah Wolf wurde von einer Ladenbesitzerin in ein Gespräch über den Sinn und Unsinn ihrer Protestform verwickelt. Sie sei ebenfalls um die Umwelt besorgt und gehe sparsam mit Ressourcen um.
Die Dresdnerin sagte: „Ich würde mich aber nie auf die Straße kleben und die Abläufe der Menschen – statt die der Politiker – stören. Warum klebt ihr euch nicht an den Bundestag?“ Außerdem fragte sie, was denn die geringen CO₂-Einsparungen des kleinen Deutschlands im Vergleich zum wachsenden China und Indien brächten?
Wolf hört das Argument öfter. Allerdings sei es überheblich zu behaupten, dass andere Länder nichts ändern wollten. „Wenn wir es schon in Deutschland nicht schaffen, wie sollen wir es dann von Ländern mit schwierigeren Ausgangsvoraussetzungen schaffen?“ Einig wurden sich die beiden nicht, doch geht die Ladenbesitzerin deutlich weniger aufgebracht aus dem Gespräch.
Die Polizei ermittelt nun laut dem „Kölner Stadtanzeiger“ gegen die Autofahrer wegen Nötigung und Körperverletzung. Zwei Aktivisten sollen leichte Verletzungen davongetragen haben. Gegen die Aktivisten sei ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Nötigung eingeleitet worden, teilte die Behörde mit. Insgesamt waren 14 Beamte im Einsatz.

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