Elektro-Autos: Wunderheiler oder grüne Umweltkatastrophe? – Nachfrage nach staatlicher Kaufprämie zu gering
Auch wegen des Diesel-Skandals werden Elektro-Autos beliebter - die Nachfrage nach staatlichen Kaufprämien wächst, jedoch nicht im geplanten Umfang. Doch ist das Elektroauto wirklich der Hoffnungsträger, als der es gepriesen wird?

Ladestecker an einem Elektrofahrzeug.
Foto: Uwe Anspach/dpa
Viele Bürger sehen das Elektroauto als rettende Lösung, angesichts einer oft proklamierten Klimakrise, mit gutem Gewissen noch Auto fahren zu können.
Abgesehen davon, dass das Thema “Klimawandel” durchaus dialektisch und kontrovers diskutiert wird …
- Siehe: EIKE in ARD-Beitrag „Klimareport“: Temperatur nicht nennenswert gestiegen – keine Beweise für menschengemachten Klimawandel
- Siehe: Klimawandel verschärft laut Forscher Gefahr für Wälder – Dipl. Ing. Limburg bezeichnet Klimawandel als „Schwindel“
- Der Energiebedarf bei der Herstellung einer Traktionsbatterie entspräche demnach allein schon der Treibstoffmenge, die ein konventionell betriebenes Auto in 50.000 bis 80.000 Kilometern verbraucht.
- Der Ladestrom, bezogen aus dem öffentlichen Stromnetz, wird überwiegend aus klimaschädlichen Quellen (Müllverbrennungsanlagen, Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerke) bereitgestellt. In Deutschland machen diese Quellen rund zwei Drittel der Stromversorgung aus, in Österreich ist es mit 30 Prozent deutlich weniger.
- Die derzeitig bei den Kunden gefragten Elektroautos sind dem Artikel nach meistens Luxusmobile mit großen Batteriepaketen und hoher Motorleistung, wie etwa der Tesla Model X, eine ökobilanzielle Uneffizienz mit grünem Image.
- Die teuren Batterien und die geringe Energiedichte der Antriebsquelle Strom führen zu eingeschränkten Reichweiten. Eine Superbatterie – klein, speicherstark, günstig – ist meilenweit nicht in Sicht.
- Rohstoffengpässe bei Lithium und Kobalt, den verwendeten Metallen in Lithium-Ionen-Batterien, könnten rasch angesichts der E-Auto-Pläne vieler Hersteller in den USA, China und Europa Realität werden. Bereits jetzt gelte der entsprechende Markt als leer gefegt.
https://www.youtube.com/watch?v=q8a2vG1pvso
Staatliche Prämie soll Kaufreiz schaffen
Die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroautos stößt bei Privatleuten, Firmen und Kommunen insgesamt auf geringes Interesse, auch wenn die Nachfrage in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen ist.
In den eineinhalb Jahren seit Einführung der Prämie gingen nur für etwas mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme Förderanträge ein, wie „Die Welt“ berichtete.
Die Zeitung bezieht sich auf Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Demnach wurden bislang 46.897 Anträge für einen Zuschuss beim Kauf eines E-Autos gestellt. „Für diese Förderung stehen insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung. Bis heute sind rund 65 Millionen Euro gebunden“, sagte Bafa-Präsident Andreas Obersteller dem Blatt.
Der Bund fördert den Kauf eines Batterieautos oder Brennstoffzellenfahrzeugs mit 2000 Euro. Für ein von außen aufladbares Hybridauto gibt es 1500 Euro. Der Hersteller des jeweiligen Fahrzeugs muss dem Käufer mindestens den gleichen Betrag als Nachlass gewähren, damit die Förderung bewilligt wird. Die Fördermittel reichen für mehr als 300.000 Fahrzeuge.
Geringe Nachfrage nach Kaufprämie
Zuletzt verzeichnete das Bafa eine stetig steigende Nachfrage nach den Kaufprämien. So sei das Förderprogramm im Sommer 2016 mit etwa hundert Anträgen am Tag gestartet, nun habe sich der Wert auf 300 verdreifacht. Dennoch spreche einiges dafür, dass die Mittel nicht bis zum Ende der Förderung Mitte 2019 ausgeschöpft würden“, sagte Obersteller. Der Bafa-Präsident regte an, das Geld anderweitig zur Förderung der E-Mobilität einzusetzen: „Die neue Bundesregierung könnte einen Teil des Budgets umwidmen und für die Förderung privater Ladeinfrastruktur bereitstellen.“ Diese Unterstützung könne etwa von Handwerkern, Hotelbetrieben oder Wohnanlagen genutzt werden.
Von den fast 47.000 Anträgen auf Kaufprämien entfielen laut der Bafa-Zahlen 24.500 auf Unternehmen und gut 21.600 auf Privatkunden. Staatliche Stellen hielten sich dagegen zurück: Nur 346 kommunale Betriebe und Zweckverbände nutzen die Prämie.
Zieländerung der Fördergelder
Als Grund für die schleppend angelaufene Nachfrage nach Elektro-Autos gilt das noch dünne Netz an Ladestationen. Da die Fahrzeuge zudem relativ geringe Reichweiten haben, sind viele Autokäufer skeptisch. Von ihrem ambitionierten Ziel, bis 2020 eine Million E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen, hat sich die Bundesregierung bereits distanziert.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte nun ebenfalls, die Gelder für die Prämien anders zu verwenden. Die Förderung solle aber in den Aufbau elektrischer Flotten in Innenstädten fließen und nicht in private Ladeinfrastruktur. „Wenn öffentliche Gelder in Richtung Ladeinfrastruktur umgeleitet werden sollten, dann maximal in solche, die mit einem öffentlichen Nutzen verbunden ist, beispielsweise an Taxiständen oder an Parkplätzen für Carsharing-Fahrzeuge“, erklärten die Umweltschützer.
Siehe auch:
Aktuelle Artikel des Autors
24. September 2021
Politische Schlammschlacht: Wer trägt die Schuld am Tankstellenmord?
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.