Erfahrungsbericht einer Geimpften – Bundes-App zur Erfassung der Nebenwirkung „unter aller Sau“
Eine App des Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut) soll die Nebenwirkungen der Corona-Impfungen dokumentieren. Eine geimpfte medizinische Person äußert sich zu ihren Nebenwirkungen und der Bedienbarkeit der App, die offenbar allzu leicht ihre Grenzen erreicht. Die Gründe dafür sind bisher unklar.
Weil es wichtig sei, die Verträglichkeit der Impfstoffe zeitnah und auf breiter Datenbasis zu erfassen, entwickelte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) – das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel – die Smartphone-App SafeVac 2.0. Mit dieser App können Geimpfte digital Auskunft darüber geben, wie sie die Impfung vertragen haben, heißt es auf der Website der Bundesoberbehörde, die direkt dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt ist.
Zudem wird darauf verwiesen: „Je mehr geimpfte Erwachsene teilnehmen und Informationen übermitteln, desto aussagekräftiger sind die entsprechenden Daten.“
Geimpft, erschrocken, empört
Der Journalist und ehemalige langjährige Focus-Büroleiter in Moskau, Boris Reitschuster veröffentlichte ein Schreiben von einem befreundeten Arzt, in dem es um eine Erfahrung einer seiner Kolleginnen mit der App geht. Der Arzt versicherte Reitschuster, dass die Frau eine „standhafte Impfbefürworterin“ und „absolut wissenschaftsgläubig“ sei.
Nachdem sie zwei Impfungen erhalten hatte und die App benutzen wollte, sei sie dem Arzt zufolge zugleich erschrocken und auch empört gewesen: „Erschrocken, dass diese Nebenwirkungen auftraten. Empört, dass sie als approbierte Akademikerin mit einem IT-Experten als Ehemann nicht in der Lage war, die Nutzung der App des Paul-Ehrlich-Instituts zu verstehen.“
Sie wunderte sich demnach, dass augenscheinlich viel dafür getan werde, „dass Nebenwirkungen nicht zur Meldung gelangen“.
Überraschende Nebenwirkungen und App-Probleme
In ihrem Brief erklärte die Frau, dass sie zur Gruppe 1 der Impfberechtigten gehöre, in einem Dialysezentrum arbeite und das Impfangebot auch angenommen habe. Anschließend schilderte sie ihre Beobachtungen zu Nebenwirkungen.
Nach der ersten Impfung bekam sie „anfallsartigen Flankenschmerz“ im Nierenbereich und wollte diese Nebenwirkungen über die App melden. Die Handhabung des Programms erwies sich trotz ihrer akademischen Ausbildung und der einfach erscheinenden Benutzerführung als schwierig, obwohl diese anfangs recht einfach erschien. An einem Punkt hätte sie die Chargennummer der Impfung eingeben sollen, brach hier jedoch die weitere Eingabe ab, aus Sorge, von der Zweitimpfung ausgeschlossen zu werden.
Nach der Zweitimpfung zeigten sich bei ihr „wieder bemerkenswerte Nebenwirkungen, diesmal an Magen, Darm und Herz“, die sie über die App melden wollte. Sie trug die Chargennummer der 1. Impfung nach und die der 2. Impfung ein. Die Vorgänge seien auf Englisch, mit umständlichen Abfragen und „extrem kompliziert“ gewesen. „Zudem erschien ein Text, dass Nebenwirkungen nur innerhalb von 48 Stunden zu melden seien! Als ob alles danach irrelevant wäre?!“, so die Frau.
Sie hätte auch gerne weitere Nebenwirkungen in der App eingetragen, die in der Fachinformation des Impfstoffs nicht vermerkt seien. Das habe aber nicht funktioniert. Ihr zu Hilfe gerufener Mann aus dem IT-Bereich attestierte der App ein „unter aller Sau“.
SafeVac im Google-App-Store.
Foto: Screenshot
Die Nebenwirkungs-App
Am Ende ihrer Ausführungen verweist sie auf einen merkwürdigen Umstand, vor allem angesichts der massiven Impf-Werbekampagnen der Bundesregierung seit Beginn der Impfungen Ende Dezember.
„Diese offizielle App wird im Impfzentrum unserer Region nicht beworben, keinerlei Hinweise. Dass diese existiert, scheint außer mir und wenigen Kollegen kaum jemand zu wissen“, sagte sie. Auch käme es ihr mehr als komisch vor, dass solch eine wichtige App kaum zu gebrauchen sei: „Will man vielleicht doch nicht alles wissen?“, fragt sie.
Im Google-App-Store wurde die App mit 2,7 bewertet. Viele der Nutzer hatten ähnliche Probleme wie die Schreiberin des Briefes. Offenbar fehlt es der App an Flexibilität und die Daten können nur innerhalb eng vorgegebener Parameter eingegeben werden, ohne dass das Programm in irgendeiner Weise streikt. Auch scheint der erlaubte Zeitraum von 48 Stunden zwischen Impfdatum, Nebenwirkungen und dem Eintrag ein Problem zu sein.
Die Schreiberin des Briefes fragte, warum nur Nebenwirkungen akzeptiert werden, die innerhalb von 48 Stunden auftreten. Es drängt sich die Frage auf, warum bei einem genetisch wirkenden mRNA-Impfstoff nur ein so enger Zeitraum für Nebenwirkungen zugelassen wird. Will man möglicherweise nur Ergebnisse haben, die lediglich mit der direkten Injektion des Impfstoffs in Verbindung stehen und damit möglicherweise ein vorhersehbares Ergebnis produzieren?
Auf Nachfrage der Epoch-Times-Redaktion beim Paul-Ehrlich-Institut bezüglich Details zu der App wurde zunächst lediglich eine automatisierte und themenfremde Standardantwort gegeben: „Information zu Presseanfragen im Zusammenhang mit COVID-19“.
Es wurde darauf verwiesen, dass man derzeit so viele Anfragen erhalte, dass man sie nicht alle zeitnah oder auch nicht in der gewünschten Ausführlichkeit beantworten könne. Zusätzlich wurde auf die FAQs und diverse Verlinkungen verwiesen – ohne jeglichen Bezug zur angefragten App.
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