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Weitere Untersuchungen zur Aufklärung

Fall Chrupalla: Staatsanwaltschaft beauftragt Rechtsmedizin – noch kein Tatverdächtiger

Im Fall eines möglichen Nadel-Anschlags auf den AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla in Ingolstadt beauftragt die Staatsanwaltschaft die Rechtsmedizin München.

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Der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla.

Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Nach dem mutmaßlichen Nadel-Anschlag auf AfD-Chef Tino Chrupalla in Ingolstadt am 4. Oktober wurden bisher bei den Untersuchungen keine gefährlichen Substanzen oder Erreger gefunden. Allerdings sind noch nicht alle Tests ausgewertet. Nun gibt die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag.

Rechtsmedizin beauftragt – noch keine Tatverdächtigen

Die Sicherheitsbehörde ermittelt in dem Fall gegen „Unbekannt“. Es besteht der Verdacht der Körperverletzung. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt soll das rechtsmedizinische Institut der Universität München bei der Aufklärung des Falls helfen. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, Dr. Veronika Grieser, erklärte, dass das Gutachten gemacht werde, „um alle offenen medizinischen Fragestellungen abzuklären“. Bislang sei noch unklar, wann das Gutachten vorliege, so die Oberstaatsanwältin.
Derweil meldet das ZDF, dass es im Fall Chrupalla bislang keine verdächtigen Personen gebe. Obwohl die Kriminalpolizei laut Grieser die meisten der bei der Veranstaltung anwesenden Personen befragt und rund 50 Fotos und Videos ausgewertet habe, kann man derzeit keinen mutmaßlichen Täter vorweisen. Allerdings stünden noch einige wenige Zeugenvernehmungen aus, hieß es.

Chrupalla bald zum Bürgerdialog in Baden-Württemberg

Am Abend des 24. Oktober wird Chrupalla im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen zu einem Bürgerdialog mit der AfD-Bundestagsfraktion erwartet. Für die Veranstaltung in der städtischen Neuen Tonhalle laufen die Sicherheitsvorbereitungen. Nicht nur die Partei selbst, auch die Polizei hat aus den Vorkommnissen bei der Wahlkampfveranstaltung auf dem Theaterplatz im bayerischen Ingolstadt am 4. Oktober gelernt.
Dort war es beim Bad in der Menge zu einem Vorfall gekommen, den die Partei und Chrupalla selbst als Anschlag bezeichnen. Der Politiker war noch vor seinem Redebeitrag plötzlich zusammengebrochen und von Personenschützern des BKA weggebracht worden. Chrupalla schilderte Tage später in einer Pressekonferenz, dass er plötzlich bemerkt hatte, dass sein „rechter Arm bis zum Ellbogen hart wurde und schmerzte“. Er habe auch einen Einstich „verspürt“, den er als „untypisch“ wahrgenommen habe. „Danach wurde mir auch relativ schnell schwindlig.“ Hinzu seien „Brechreiz und starke Kopfschmerzen“ gekommen. Kurz darauf fuhr ein Krankenwagen Chrupalla mit Blaulicht und Sirene ins Krankenhaus. Dort stellte man eine Einstichwunde von einer Nadel oder ähnlichem an seinem Oberarm fest. Der Politiker wurde auf die Intensivstation eingewiesen und auf eine mögliche Giftinjektion hin untersucht. Gefunden wurde zu diesem Zeitpunkt jedoch nichts.

Chrupalla lässt weitere Tests machen

Nachdem Chrupalla am nächsten Tag laut Ärztebrief „nach unauffälligem Monitoring und in beschwerdefreien, gutem Allgemeinzustand“ die Klinik verlassen hatte, begab sich der AfD-Bundesvorsitzende ins städtische Klinikum Dresden. Dort ließ er die sich „hart anfühlende“ Stelle am Einstichkanal aus seinem Körper entfernen und gab die Gewebeprobe zur Untersuchung. Er habe auch weitere Blutproben an verschiedene Labore zur Untersuchung schicken lassen, so Chrupalla.
Laut dem Politiker könne man manche Tests erst nach mehreren Wochen durchführen, weil sich erst dann gewisse Substanzen im Blut nachweisen ließen. Der Politiker erklärte: “Hier geht es nicht nur um die Person Tino Chrupalla. Hier geht es für mich um eine Qualität, wie Politiker in diesem Land angegriffen werden – egal welcher Partei, das will ich ganz klar sagen.“

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