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Gemüsehof Mamming: 174 Erntehelfer mit Corona infiziert - Behörden ordnen Ausgehverbot und Tests an

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Nach neuen Infektionen auf dem Bauernhof stehen fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen das Betriebsgelände nicht mehr verlassen.

Foto: Armin Weigel/dpa/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Nach der Corona-Masseninfektion von 174 Erntehelfern auf einem Gemüsehof in Mamming will die Staatsregierung heute eine Covid-Teststation in der niederbayerischen Gemeinde aufbauen.
Der örtlichen Bevölkerung werde die freiwillige Testung in einem mobilen Testzelt angeboten, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). „Gerade in einer Situation wie dieser ist dies ein sehr wichtiges Angebot an die Bevölkerung.“
Am Wochenende hatte das Landratsamt Dingolfing-Landau bekannt gegeben, dass sich auf einem mittlerweile abgeriegelten großen Gemüsebauernhof in der 3300-Einwohner-Gemeinde mehr als ein Drittel der dort arbeitenden Erntehelfer mit dem Corona-Erreger infiziert hatte.
Ein Saisonarbeiter wird im Krankenhaus behandelt, einige weitere Infizierte weisen nach Ministeriumsangaben Symptome auf. Die Helfer aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine waren bei der Gurkenernte eingesetzt.

Die Ernte wurde gestoppt

Nun sind sie untätig, denn die Ernte ist auf behördliche Anordnung gestoppt. Auf dem Hof war das vorgeschriebene Hygienekonzept nach Angaben von Landrat Werner Bumeder (CSU) nicht vollständig umgesetzt worden. Grüne und SPD werfen der Staatsregierung vor, die Kontrolle von Saisonarbeiter-Unterkünften vernachlässigt zu haben.
Das Landratsamt hat einen Bauzaun um das Gelände errichtet, ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot, Lebensmittel werden angeliefert. Da die Erntehelfer wenig Kontakt zur ortsansässigen Bevölkerung hatten, geht das Landratsamt bisher davon aus, dass sich die Infektionen nicht über den Hof hinaus verbreitet haben.
„Die Behörden vor Ort leisten gute Arbeit, ermitteln die Infektionsketten und identifizieren Kontaktpersonen, für die umgehend Quarantäne angeordnet wird, und führen umfangreiche Testungen durch“, sagte die oberfränkische CSU-Politikerin.
„Wichtig ist, das Infektionsgeschehen frühzeitig genau zu kennen und die Infektionsketten zu unterbrechen.“ Zur aktuellen Lage äußern will sich am Montag auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU). (dpa/nh)

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