Überwachungstechnik “sieht durch Wände”: In USA ausgezeichnet

Eine Illustration des University College London zeigt, wie die neue Überwachungstechnik funktioniert.
Foto: University College London
Bewegungen von Menschen durch Wände sehen? In den USA ist vor kurzem eine Technik ausgezeichnet worden, die genau das kann: Durch eine Analyse von WiFi und Mobilfunk-Strahlen kann die Position eines Menschen in einem Raum lokalisiert werden – und sogar seine Bewegungen können durch bis zu 25 Zentimeter dicke Mauern beobachtet werden. Genutzt wird dazu der Dopplereffekt der allgegenwärtigen WLAN und Mobilfunksignale.
Entwickelt wurde die Methode von Forschern des University College London (UCL). Sie gewann den „Ingenieur Impact Award“ auf der National Instruments NI Week 2015, die vom 3. bis 9. August in Austin, Texas, stattfand. Zum Einsatz kommen soll sie zum Beispiel bei Polizeieinsätzen im Zuge von Geiselnahmen oder zur Verkehrssteuerung. Das russische Portal Sputnik News vertrat in einem Bericht die Ansicht, dass ähnliche Technik bereits von US-Geheimdiensten genutzt wird.
Allerlei Elektrogeräte, die uns umgeben, strahlen heutzutage elektromagnetische Wellen ab: Handys, WLAN-Router und Co. Die Technik der UCL verwendet nur passive Strahlung von Wi-Fi-Routern, LTE-Mobilfunksignale und andere Quellen, sendet aber selbst nichts aus. Es ist damit eine Überwachungsform, die sich nicht selbst verrät.
Das System berechnet die Position seines versteckten Zieles durch den Vergleich zweier Signale: Ein Referenzkanal empfängt das Basissignal eines Wi-Fi-Strahlers oder andere Hochfrequenz-Quellen. Ein Überwachungskanal analysiert die Wellenverschiebungen, die durch den Dopplereffekt zustande kommen. Dadurch kann man die Bewegungen eines Menschen überwachen, ohne dass er es merkt.
Das Gerät der UCL ist zwar noch nicht so weit, dass es ein Foto einer Person erzeugen kann, liefert aber ein Bewegungsradar im Stil eines Streudiagramms. (rf)
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