Hälfte der 22.000 bedrohten Lufthansa-Vollzeitstellen liegt in Deutschland
Von den 22.000 bei der Lufthansa wegen der Corona-Krise auf der Kippe stehenden Vollzeitstellen ist rund die Hälfte in Deutschland angesiedelt. Dies gab das Unternehmen am Montagabend in Frankfurt am Main bekannt.

Stillgelegte Passagiermaschine der Lufthansa auf dem Flughafen Frankfurt.
Foto: Boris Roessler/dpa/dpa
Von den 22.000 bei der Lufthansa wegen der Corona-Krise auf der Kippe stehenden Vollzeitstellen ist rund die Hälfte in Deutschland angesiedelt. Dies gab das Unternehmen am Montag in Frankfurt am Main bekannt. Den Betriebsräten seien entsprechende konkrete Zahlen der in Folge der Corona-Krise entstandenen personellen Überkapazitäten vorgestellt worden.
Die voraussichtlich nach der Krise auf Dauer überzähligen 22.000 Vollzeitstellen verteilen sich den Angaben zufolge auf alle Geschäftsfelder und nahezu alle Unternehmen der Gruppe. Allein der Flugbetrieb der Lufthansa Airline sei perspektivisch mit rechnerisch knapp 5.000 Stellen betroffen – davon 600 Stellen von Piloten, 2.600 von Flugbegleitern und 1.500 von Bodenmitarbeitern. Ebenfalls betroffen seien weitere 1.400 Stellen in der Zentrale und bei anderen Konzerngesellschaften in der Administration.
Lufthansa Technik hat den Angaben zufolge weltweit einen Personalüberhang von rund 4.500 Stellen, davon 2.500 in Deutschland. Im Catering-Geschäft der LSG Group seien weltweit 8.300 Stellen betroffen, davon 1.500 in Deutschland.
“Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter sowie zahlreiche Mitarbeiter am Boden”, erklärte Personalvorstand Michael Niggemann.
Das Unternehmen wolle aber betriebsbedingte Kündigungen vermeiden, versicherte er. Dafür müsse es aber eine Einigung bei den Verhandlungen mit den Gewerkschaften geben. Diese sollten bis zum 22. Juni zum Erfolg führen.
Die Lufthansa verbuchte und verbucht immer noch wegen der Corona-Pandemie massive Umsatzrückgänge. Der Konzern und die Bundesregierung haben sich deshalb auf ein neun Milliarden Euro schweres Stützungsprogramm geeinigt. Es sieht einen vorübergehenden Einstieg des Staates mit 20 Prozent bei dem Konzern vor. (afp)
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