Zwischen Hafen und Autobahn
Hamburg wird erste Test-Stadt für autonome Lkws in Europa
Zwischen dem Hamburger Hafen und der Autobahn werden künftig selbstfahrende Lkws rollen – an der genauen Streckenführung wird noch getüftelt. Die EU fördert das Projekt mit bis zu 23 Millionen Euro.

LKWs im Hamburger Hafen. Symbolbild.
Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP via Getty Images
Hamburg soll in den kommenden Jahren europaweit das erste Testfeld für Transporte mit autonom fahrenden Lastwagen werden.
Auf kurzen Strecken fuhren Sattelschlepper bereits drei Jahre lang im Hamburger Hafen automatisch. HHLA und MAN schickten Containerlaster zum Terminal Altenwerder. Der Testlauf wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen. Ab 2030 sollen die autonomen Laster serienreif sein.
„Die Hansestadt ist nicht zuletzt durch ihren Hafen ein zentraler Handels-Umschlagsplatz im Norden“, hieß es in einer Mitteilung der Verkehrsbehörde.
Hamburg auf den Millimeter digitalisiert
Auf „NDR“-Nachfrage bei der Stadt Hamburg hieß es, Hamburg habe den Vorteil, dass viele Straßen für den ITS-Verkehrskongress schon im Jahr 2021 auf den Millimeter digitalisiert wurden.
In drei Jahren sollen mindestens zwei 40-Tonner den Containerhafen mit Gewerbegebieten und der Autobahn 7 verbinden. Langfristig sollen Sattelschlepper ohne Fahrer von Rotterdam über Hamburg bis nach Norwegen geschickt werden.
Laut Gruber Logistics soll der Verkehr nicht vollständig automatisiert werden, sondern die Arbeit der Fahrer vereinfachen.
Hintergrund der Bedeutung des autonomen Fahrens im Logistikbereich seien wachsende Warenströme und ein zunehmender Personalmangel.
Genaue Strecke steht noch nicht fest
Die genaue Streckenführung für das auf vier Jahre angelegte Projekt steht noch nicht fest. „Der Korridor, der noch bestimmt wird, soll von der Autobahn in das Hafengelände auf das Terminal führen.“ Basis sei eine erprobte Technologie, die sowohl die digitale Kommunikation zwischen den Fahrzeugen als auch die Kommunikation zwischen der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug erlaube.
Die Fahrzeuge sollen selbst fahren und von der städtischen Infrastruktur unterstützt werden. Weitere Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überquert werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen unterstützt wird.
An dem Test sind Hamburger Behörden, Forscher und etliche Unternehmen beteiligt. Genannt wurden etwa die Lkw-Bauer Volvo und DAF, die Reedereien DFDS und Mærsk sowie der Logistiker Gruber. Das Projekt wird mit einem Zuschuss von 23 Millionen Euro zu über 80 Prozent durch die EU gefördert (dpa/nh).
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