Ex-Familienministerin warnt vor No-Covid-Ideologie und sieht Omikron als Chance
Die ehemalige Bundesfamilienministerin der CDU, Kristina Schröder, erhofft sich von Omikron einen Durchbruch in der Krise, wenn man es zulässt. Allerdings scheint es, dass es bei den Corona-Maßnahmen mittlerweile nicht nur um die Pandemiebekämpfung geht, sondern eine totalitäre Ideologie bereits im Hintergrund wirkt. Heißt es angesichts von Omikron für Politiker und Wissenschaftler nun „Farbe bekennen“?
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Kristina Schröder (CDU) diskutierte kürzlich über die Grundrechtsfrage bei großen gesellschaftlichen Krisen.
Ende November offenbarte die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) angesichts der restriktiven Corona-Maßnahmen in einer Kolumne für die „Welt“, dass sie es ihrem Staat niemals zugetraut hätte, „so unbarmherzig zu sein“.
Während alle über schärfere Corona-Maßnahmen redeten, störe kaum jemanden das Leid, das diese brächten, „Kinder, die unwiederbringliche Momente verpassen, die alten Menschen, die einsam sterben“, kritisierte sie damals.
Einige Tage vor Silvester twitterte sie, dass sie letztlich nicht beurteilen könne, ob Omikron eine Chance auf eine „glimpfliche Herdenimmunität“ sei. Sie möchte aber, “dass das rational erwogen und abgewogen wird”. Sie hoffe, dass auch Politiker und Wissenschaftler, die bisher der No-Covid-Ideologie anhingen, diese gedankliche Offenheit hinbekämen.
Kann letztlich nicht beurteilen,ob #Omikron Chance auf glimpfliche #Herdenimmunität ist. Ich möchte aber, dass das rational erwogen und abgewogen wird und hoffe, dass auch Politiker und Wissenschaftler, die bisher #NoCovid-Ideologie anhingen, diese gedankliche Offenheit hinbekommen.— Kristina Schröder (@schroeder_k) December 27, 2021
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Über diese Aussage und mehr sprach die „Bild“ mit Kristina Schröder. Schröder verwies dabei auf die von ihr wahrgenommene internationale Debatte, in der Omikron teilweise als Chance angesehen werde.
Omikron sei in seinen Verläufen sehr viel milder und man habe vielleicht die Chance, in einen Zustand wie dem der Grippe oder einer Erkältungskrankheit zu kommen. Das hieße zwar, dass die Fallzahlen ansteigen würden, in den Intensivstationen aber nicht viele schwere Verläufe ankämen, so die CDU-Politikerin. Das müsse man aber in Deutschland in der Wissenschaft und in der Politik auch so wahrnehmen und abwägen, ob man daran die Maßnahmen anpasse.
Auf die dem entgegenstehende verbreitete Omikron-Angst angesprochen, erklärte Schröder, dass sie keine Entwarnung gebe und das letztlich auch nicht beurteilen könne. Es gebe aber international diese Debatte, die von Wissenschaft und Politik erwarte, dass man sich das anschaue und diesen Weg auch rational erwäge.
Die Ex-Ministerin fordere dies deshalb so klar, weil sie skeptisch sei, dass das gemacht werde. Im Expertenrat der Bundesregierung säßen einige Wissenschaftler, die sich schon früher als Anhänger der radikalen No-Covid-Ideologie bekannt hätten.
No-Covid sei laut Schröder genau das Gegenteil dessen, eine milde Variante des Coronavirus zuzulassen. Es besagt, dass man jede Infektion unterdrücken muss. In der praktischen Umsetzung würde das bedeuten, die Freiheitsrechte der Menschen vielleicht für Jahre derart massiv einzuschränken, „dass ich das für eine letztlich totalitäre Ideologie halte“.