Lauterbach fordert harten Lockdown bis Inzidenzwert unter 25

In Frankfurt am Main, 12. Dezember 2020.
Foto: ARMANDO BABANI/AFP via Getty Images
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert eine unbestimmte Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus, um die Zahl der positiven Testergebnisse ausreichend zu drücken. “Jetzt ist bereits absehbar, dass der Lockdown bis zum 10. Januar nicht ausreichen wird, um auf den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche zu kommen”, sagte Lauterbach der “Rheinischen Post” (Freitagsausgabe).
“Zudem ist dieser Wert nicht nachhaltig genug. Ich fordere, diesen harten Lockdown durchzuhalten, bis ein bundesweiter Inzidenzwert von weniger als 25 Neuinfektionen erreicht ist. Egal, wie lange das dauert”, so Lauterbach.
Nur dann bestehe ein ausreichendes Polster, damit die Gesundheitsämter mit der Kontaktverfolgung wieder hinterherkommen und nicht gleich der nächste Lockdown drohe.
Der SPD-Politiker mahnte: “Dieser Lockdown ist der wichtigste in der gesamten Corona-Pandemie. An ihm wird sich die Bilanz im Umgang mit der Krise messen. Dieser Lockdown entscheidet darüber, wie viele Tote das Virus noch fordern wird.”
8.500 PCR-Tests ergeben eine Inzidenz von 25
Standardmäßig verwenden die Gesundheitsämter den PCR-Test, um eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachzuweisen. Daraus leiten sie dann den 7-Tage-Inzidenzwert ab.
Unabhängig davon, ob der PCR-Test tatsächlich einen viablen (lebensfähigen) SARS-CoV-2 feststellen kann, besitzt der PCR-Test eine Spezifität von rund 99,7 Prozent. D.h. 0,3 Prozent aller Getesteten erhalten ein falsch-positives Ergebnis.
In einem Landkreis/Kreis mit beispielsweise 100.000 Einwohnern würden somit 8.500 Tests in einer Woche ausreichen, um auf 25 falsch-positive Testergebnisse zu kommen und somit eine Inzidenz von 25 zu erreichen. (dts/er)
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