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Man "muss von Vogelsterben sprechen”: Nabu beklagt dramatischen Rückgang von Staren und Spatzen

Deutschland habe von 1998 bis 2009 insgesamt rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren, teilte der Naturschutzbund Deutschland mit. "Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen", so Nabu-Präsident.

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Allen voran sind Stare betroffen, aber auch Haussperlinge, Wintergoldhähnchen und Buchfinken.

Foto:  Boris Roessler/dpa

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Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) beklagt einen dramatischen Rückgang im Bestand von Vögeln wie Staren oder Spatzen.
Deutschland habe von 1998 bis 2009 insgesamt rund 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren, teilte der Nabu am Donnerstag in Berlin mit. Demnach nehmen zwar manche seltenen Arten zu, dafür gingen aber häufige und weit verbreitete Arten massiv zurück.
“Aufgrund dieser dramatischen Zahlen muss man von einem regelrechten Vogelsterben sprechen”, erklärte Nabu-Präsident Olaf Tschimpke. Für den Einbruch der Bestände machte Tschimke vor allem “unsere heutige aufgeräumten Agrarlandschaft” verantwortlich.
Die Auswertung beruht auf den Vogelbestandsdaten, welche die Bundesregierung 2013 an die EU meldete. Demnach ist der Star mit einem Verlust von 20 Prozent oder fast 2,6 Millionen Brutpaaren besonders betroffen. Die häufigen Arten Haussperling, Wintergoldhähnchen und Buchfink folgen auf den nächsten Plätzen.
Der Nabu sieht auch eine Verbindung zum Insektensterben. “Ein direkter Zusammenhang mit dem Vogelrückgang ist sehr wahrscheinlich, denn fast alle betroffenen Arten füttern zumindest ihre Jungen mit Insekten”, erklärte der Nabu-Experte Lars Lachmann.
Der Nabu forderte die künftige Bundesregierung auf, sich für eine grundlegende Reform der Agrarförderung auf EU-Ebene einzusetzen. Öffentliche Gelder sollten nicht mehr mit der Gießkanne verteilt werden, sondern aus einem Naturschutzfonds an Landwirte für konkrete öffentliche Naturschutzleistungen gezahlt werden. Nur so lasse sich das Verschwinden der Vögel aufhalten. (afp)

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