Merkel will Diesel-Fahrverbote vermeiden - und sagt über Autoindustrie: „Ich bin sauer“
Merkel (CDU) hat Fahrverboten für Dieselfahrzeuge eine klare Absage erteilt. "Unser Ansatz ist, Fahrverbote zu vermeiden", sagte Merkel.

Merkelpower: Die Bundeskanzlerin und CDU-Bundesvorsitzende gestikuliert vor Beginn der Sitzung des Bundesvorstands in Berlin. Foto: Michael Kappeler/dpa
Foto: Michael Kappeler/dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich enttäuscht von der deutschen Autobranche gezeigt. „Ich bin sauer“, sagte die CDU-Chefin am Sonntag in Berlin in der RTL-Fragerunde mit Bürgern „An einem Tisch mit Angela Merkel: Deutschland fragt nach“. Die Autobranche habe einen „nicht zu vernachlässigenden Schaden“ riskiert, sagte Merkel. „Das hat sie auch so weit es geht wieder selbst gutzumachen.“
Merkel (CDU) hat Fahrverboten für Dieselfahrzeuge eine klare Absage erteilt. “Unser Ansatz ist, Fahrverbote zu vermeiden”, sagte Merkel. Die Diesel-Fahrzeuge würden wegen ihres niedrigeren Treibstoffverbrauchs auch gebraucht, “um die Klimaschutzvorgaben einzuhalten”, sagte die Kanzlerin.
Die Abgasmanipulationen bei Diesel-Fahrzeugen nannte Merkel “eine unzulässige Ausnützung von Lücken” bei den Abgastests. Jetzt gehe es darum, das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen. Die Kanzlerin verwies dafür auf geplante Tests unter realen Straßenbedingungen. Zu Top-Zahlungen an Automobilmanager trotz der Manipulationen sagte Merkel, dies sei “sicher so nicht gerecht”.
Die Kanzlerin betonte aber auch die Bedeutung der Automobilindustrie für die deutsche Wirtschaft: “Davon hängen 800.000 bis 900.000 Arbeitsplätze ab.” Auch deswegen müsse vermieden werden, dass durch den Abgasskandal “ein bleibender Schaden entsteht”. (afp/dpa)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.