Mit Integration überfordert: Flüchtlingssituation in Hof droht zu kippen
Wenn in einer Grundschulklasse fast ausschließlich Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet würden, drohe sich eine Parallelgesellschaft herauszubilden. So die Befürchtung des Oberbürgermeisters von Hof.

Die Lehrerin Ina Orbitz (M.) führt eine Gruppe in die „Willkommensklasse“ für Migranten- und Flüchtlingskinder in der Leo-Lionni-Schule im Januar 2016 in Berlin. Foto: Sean Gallup/Getty Images
Foto: Sean Gallup/Getty Images
In der bayrischen Stadt Hof scheint sich die Flüchtlingssituation kritisch zu entwickeln. Da es viele günstige freie Wohnungen gibt, ziehen verhältnismäßig viele anerkannte Asylbewerber hier her.
Für die Stadt mit ihren derzeit rund 47.000 Einwohnern wird die Integration damit immer mehr zum Problem. Eine gelingende Integration sei so kaum noch möglich, fürchtet Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU): „Die Situation droht zu kippen“, sagt er gegenüber „Welt“.
Gemeint hat er damit vor allem auch die Situation an den Grundschulen. Wenn in einer Grundschulklasse fast ausschließlich Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet würden, drohe sich eine Parallelgesellschaft herauszubilden, meint der Politiker.
Laut einer Statistik des Hofer Jobcenters ist der Anteil von arbeitssuchenden Flüchtlingen an der Gesamtbevölkerung bundesweit nur in Salzgitter noch höher als in Hof.
Trotz vieler Bemühungen in der Stadt, die Migranten einzubinden, könne die Integration aber nur funktionieren, wenn der Zuzug überschaubar bleibe, argumentierte Fichtner. Beispielsweise hätten Vereine ein System von Patenschaften entwickelt, um Flüchtlinge zu integrieren. „Das funktioniert bei den hohen Zahlen aber nicht mehr.“
Auch der Hofer Landtagsabgeordnete Alexander König (CSU) ist der Meinung, dass die Infrastruktur in der Stadt an ihre Grenzen gelange. Dabei betonte er auch, dass Familiennachzüge für die Zukunft eine „weitere dramatische Verschärfung der Situation“ erwarten ließen. Kindergärten und Schulen seien jetzt schon gefüllt.
(mcd)
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