OB-Wahl in Stuttgart: Ballweg kritisiert Fake-News-Kampagne mit Scientology-Vorwürfen
Der Initiator der gegen die Corona-Maßnahmen gerichteten Initiative „Querdenken“, Michael Ballweg, klagt über Fake-Akteure, die versuchten, ihm eine Nähe zur umstrittenen „Scientology“-Kirche anzudichten. Auch sei keine Masken-Aktion vor Schulen geplant, wie von Medien im Vorfeld der OB-Wahl verbreitet wurde.

Michael Ballweg.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
In der ersten Runde der Oberbürgermeister-Wahlen in Stuttgart hat Querdenken-Initiator, Michael Ballweg, am Sonntag (8.11.) mit 2,6 Prozent der abgegebenen Stimmen den siebten Platz belegt – unmittelbar vor dem AfD-Kandidaten Malte Kaufmann, der auf 2,2 Prozent kam.
Im Vorfeld der Wahl sei es dabei, so beklagt die Initiative in einer Presseerklärung, zu einer Fake-News-Kampagne gegen „Querdenken 711“ und Ballweg gekommen. Diese sei vor allem auf Twitter lanciert worden und hatte versucht, den Unternehmer in die Nähe der als verfassungsfeindlich eingestuften „Church of Scientology“ zu rücken.
Medien berichteten über angebliche „Dianetik“-Test
Mehrere regionale und überregionale Medien hatten in der Vorwoche berichtet, die „Querdenken“-Bewegung plane eine bundesweite Aktion, der zufolge vor 1.000 Schulen jeweils 1.000 grobmaschige Masken verteilt werden sollen. Diese sollen mit dem Logo der Initiative versehen sein. Freiwillige sollten die Möglichkeit erhalten, Kindern eine CO2-Messung unter der Maske anzubieten, um eine angebliche Gefährlichkeit oder Unwirksamkeit des Mund-Nasen-Schutzes zu belegen.
Zudem tauchten Twitter-Accounts mit angeblichen Angeboten im Namen von „Querdenken“ auf, kostenlos einen sogenannten „Dianetik“-Test durchzuführen. Bei diesem handelt es sich um einen sogenannten Persönlichkeitstest, mittels dessen Scientologen Daten von Teilnehmern generieren und dem in aller Regel die Einladung zu einem Auswertungsgespräch folgt. Die Teilnahme an weiteren Kursen ist dann kostenpflichtig.
Kultusministerium richtet Vorwürfe an Initiative
Die Nachricht über die angebliche geplante Aktion gegen das Tragen von Masken hat nach Angaben des baden-württembergischen Kultusministeriums „bundesweit Schulen, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern verunsichert“. Man forderte alle Schulen für den Fall der Ankündigung oder Durchführung einer solchen Aktion dazu auf, sich „direkt an die örtliche Polizei zu wenden“.
Die „Querdenken“-Initiative weist demgegenüber in einer Presseerklärung sämtliche Vorwürfe zurück. So sei für den heutigen 9. November keinerlei Aktionen im Zusammenhang mit der Maskenpflicht geplant – erst recht nicht an Schulen, sagte Ballweg in einer Pressemitteilung.
Zum Vorhaben, eine Million sogenannter „Solidfacts-Mundbedeckungen“ vor allem an Schulen zu verteilen, heißt es darin: Es habe sich um einen „Test unserer Kommunikationsstrukturen“ gehandelt. Man werde „immer wieder vor einer Unterwanderung gewarnt, der wir aktiv begegnen und mit Audits entgegenwirken“.
Keine Veranstaltung mit Scientology geplant
Zwischen Scientology und „Querdenken“ gibt es laut Ballweg keinerlei Verbindung.
Ich habe keine und hatte auch in der Vergangenheit noch nie eine Verbindung/Kontakt mit Scientology”, so Ballweg.
Die angebliche gemeinsame Veranstaltung, zu der vermeintlich der Initiative zuzuordnende Accounts aufgerufen haben und die am 31.10. in den Räumlichkeiten der Scientologen stattfinden sollte, sei zu keiner Zeit geplant gewesen.
„Nein, es war keine Veranstaltung bei Scientology. Meine Wahlveranstaltungen sind immer mittwochs“, erklärte Ballweg dazu. “Der Account ist ein Fake-Account. Die Meldung zum Dianetik-Test kommt nicht von uns.”
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