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Offiziell nie abgesagt? Oktoberfest-Wirte klagen gegen Ausfallversicherung

Offiziell sei das Oktoberfest gar nicht abgesagt worden, sagt eine Ausfallversicherung, in die Wiesn-Wirte seit Jahren einzahlen und die nun nicht zahlen will. Nun muss sich das Landesgericht München damit befassen.

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Oktoberfest in München

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Lesedauer: 2 Min.

Wiesn-Wirt Michael F. Schottenhamel, der laut „Süddeutsche Zeitung“ das älteste bestehende Wiesnzelt betreibt, hat am Dienstag, 15. Dezember, beim Landgericht München mit sechs anderen Oktoberfest-Gastwirten gegen ihre Versicherung Klage eingereicht.
Die Unternehmer schlossen im Jahr 2011 die Ausfallversicherung ab. Sie kostete die Wirte jeweils zwischen 30.000 und 40.000 Euro pro Jahr an Beiträgen.

Versicherung will nicht zahlen

Um den Forderungen ihrer Versicherungsnehmer zu entgehen, behauptete die in Hamburg sitzende Deutsche Sport & Entertainment Versicherungsgemeinschaft (DSE), dass das Oktoberfest in München offiziell gar nicht abgesagt worden sei.
Gegenüber dem „BR“ erklärte die DSE auf Nachfrage, dass eine Veranstaltungsausfallversicherung für Schäden eintrete, „die durch die Absage einer versicherten Veranstaltung entstehen“.
Allerdings habe das Oktoberfest in diesem Jahr nicht stattgefunden und den Veranstaltern sei dementsprechend keine Zulassung erteilt worden. Somit konnte die Veranstaltung nicht abgesagt werden. „Die Voraussetzungen für ein versichertes Ereignis sind daher nicht erfüllt“, hieß es in der Stellungnahme.
Laut dem Sender fordere die Versicherung von Schottenhamel und den anderen Wirten eine Reihe skurriler Nachweise, dass das Oktoberfest ohne Corona tatsächlich stattgefunden hätte und die Wirte auch den Zuschlag für die Zelte bekommen hätten. Zudem habe die Versicherung bemängelt, dass es keine schriftliche und damit formelle Absage des Oktoberfestes gegeben habe, sondern nur eine Absage per Pressekonferenz.

Hohe Unkosten bereits im Vorfeld

Bei der Klage der sieben Wirte geht es jeweils um Zahlungen von Summen „im mittleren sechsstelligen Bereich“, erklärte Schottenhamel gegenüber der „SZ“ und dem „BR“.
Schottenhamel fordert 400.000 Euro Schadenersatz: „Die uns zustehende Summe ist das Geld, das dringend nötig ist, um unsere Betriebe während der Krise weiter betreiben und dadurch Arbeitsplätze erhalten zu können.“ Doch eine Einigung sieht er nicht.
Obwohl schon im April verkündet worden war, dass das Oktoberfest nicht stattfinden werde, hatten und haben die Wirte den Berichten nach hohe Kosten zu tragen: Mieten, Personal, Büro, Lagerkosten, Versicherungsprämien. (sm)

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