Gewaltsame Polizei durchsucht Aktivistencamp am Hambacher Forst
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Braunkohlegegnern am Hambacher Forst hat die Polizei ein Aktivistencamp durchsucht.

Umweltschützer des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) demonstrieren im Hambacher Forst.
Foto: Marius Becker/Illustration/dpa
Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Braunkohlegegnern am Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei ein Aktivistencamp durchsucht.
Es gehe um Beweise für kürzlich begangene Straftaten. Außerdem sei am Dienstag nach Gegenständen gesucht worden, die zur Vorbereitung oder Durchführung einer Straftat benutzt werden könnten, teilte die Polizei mit. Seit Tagen gibt es im und am Hambacher Wald immer wieder Angriffe auf Polizisten.
Eine Räumung des sogenannten Wiesencamps oder von Baumhäusern sei nicht geplant. Den Angaben zufolge hatte das Amtsgericht Aachen die Durchsuchung bewilligt.
Der Forst liegt im Südosten des Tagebaus Hambach und gilt als Symbol des Widerstands gegen die Braunkohle. Der Konzern RWE plant ab Oktober Rodungsarbeiten für den Tagebau. Darüber war es in der frisch gegründeten Kohlekommission zu einem offenen Streit gekommen.
Bereits am Vortag hatten RWE-Betriebsräte einen offenen Brief an die Bundesregierung veröffentlicht, in dem sie vor einem überstürzten Kohle-Aus im Rheinischen Revier warnen.
Ohne die lange geplanten Rodungen im Hambacher Forst drohe dem Tagebau die Kohle auszugehen, aus dem 15 Prozent des Stroms für Nordrhein-Westfalen produziert werde. Es gehe um insgesamt rund 30 000 Jobs im Rheinischen Revier, heißt es in dem Brief. (dpa)
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