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Protest auf Weihnachtsmarkt in Bayern: Anwohner bilden singenden Ring um AfD-Stand

Die AfD hat sich mit einem Info-Stand in Wasserburg am Inn ganz geschickt am Christkindlmarkt positioniert. Das sorgte bei vielen Anwohnern sofort für Aufregung. Einige Wasserburger begannen daraufhin, Weihnachtslieder zu singen.

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Glasierte Äpfel auf Weihnachtsmarkt.

Foto: Ralf Hirschberger, dpa/dpa

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Die AfD hat sich mit einem Info-Stand in Wasserburg am Inn ganz geschickt am Christkindlmarkt positioniert. Das sorgte bei vielen Anwohnern sofort für Aufregung, wie  „Focus“ berichtet. Daraufhin begannen die Wasserburger, Weihnachtslieder zu singen.
Einem Brief an den Bürgermeister von Wasserburg am Inn ist zu entnehmen, dass ein Standbesitzer ganz in der Nähe des AfD-Standes eine Beschwerde einreichte. Dabei drohte er damit, seinen Stand künftig geschlossen zu halten, so lange ein derartiger Infostand im Umfeld betrieben werde. Durch ihn würde sein weihnachtlicher Friede gestört.
Im Gespräch mit „Focus“ sagte er, dass er sich, so wie viele andere Standbetreiber auch, erheblich über den Stand geärgert habe. „Das Gleiche würde ich auch sagen, wenn es sich um andere Parteien handelte. Denn was hat Politik auf einem Christkindlmarkt zu suchen?“  Dass es sich dann aber „ausgerechnet auch noch um die AfD“ gehandelt habe, „hat den Vogel rausg’haun“, erklärt der Schnaitseer Bierbrauer in tiefstem Oberbayerisch.
Aus Protest hätten sich dann ungefähr 30 Wasserburger spontan zusammengefunden, und einen undurchlässigen Ring um den AfD-Stand gebildet. So konnte niemand mehr an den Stand heran. Um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen, fingen sie an, Weihnachtslieder zu singen.
Doch das war noch nicht alles, wie Focus weiter berichtet. Ein kleiner Platz musste von der Polizei wegen den Protestierenden teilweise für den Verkehr gesperrt werden. Der Schnaitseerer Bierbrauer war der Meinung, dass ein Infostand von einer Gruppierung, deren Existenzzweck die Hetze gegen alles was fremd ist, sei, nichts auf einem Weihnachtsmarkt zu suchen habe. Noch nirgends habe er jemals auf einem Weihnachtsmarkt einen politischen Infostand gesehen, der zeitweise von sechs von Steuergeldern bezahlten Polizisten bewacht wurde. Und: Schließlich seien Josef und Maria auch Flüchtlinge gewesen.
Inzwischen habe, so der Bierbrauer, der Bürgermeister auf sein Schreiben geantwortet und mitgeteilt, dass sich der Infostand „außerhalb des festgesetzten Christkindlmarktgebietes“ befinde, womit die Stadt Wasserburg „keinen Ermessungsspielraum“ gehabt habe und die beantragte Sondergenehmigung erteilen musste.

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