Rauchbomben gegen Querdenker in Konstanz: Polizeieinsatzleiter droht Anzeige wegen Strafvereitelung
Die Geburtsbegleiterin Friederike Pfeiffer-de Bruin hatte bei der Friedensdemo in Konstanz am Sonntag eine Rauchbombe an den Kopf geworfen bekommen. Auf dem Video-Material der Epoch Times sieht man, wie zwei Rauchbomben über den Zaun fliegen und ein hinter der Bühne befindliches Sonnensegel treffen, unter dem sich Menschen aufhalten.

Rauch auf der Querdenken-Demo Erntedankfest am 4. Oktober 2020 in Konstanz.
Foto: Epoch Times
Eine „brennende Dose“ traf die Geburtsbegleiterin Friederike Pfeiffer-de Bruin am Sonntagnachmittag hinter der Querdenken-Bühne in Konstanz. Dort hatte sie sich im Rahmen der Veranstaltung zum Erntedank aufgehalten. Nur eine Plane habe sie von diesem Teil getrennt. „Ich finde das nicht lustig“, das sei gefährlich. Wegen versuchter Körperverletzung werde sie eine Strafanzeige erstatten.
Am 3. Oktober sei ihr wieder einmal bewusst geworden, wie viele Jahre „wir mit diesem Sch**ß zu tun haben werden“. Man könnte sich fragen, weshalb eine Friedenskette…, man sei doch nicht im Krieg, oder? Doch sei man, ist Pfeiffer-de Bruin überzeugt und zwar schon lange. „Und das ist ein so subtil geführter Krieg, dass wir es nicht mitkriegen. Corona ist die Spitze des Eisberges, das letzte Tröpfchen, was das Fass zum Überlaufen bringt“, sagte die Freundin von Haintz.
Niemand werde in diesem Land in Freiheit geboren. Selbst die Schwangeren, erklärt die Geburtsbegleiterin, müssten sich gegen übergriffige Eingriffe verteidigen. Von Anfang an werde man mit Gefahren- und Schreckensmeldungen bombardiert. Maskenpflicht im Kreißsaal sei eine Gefahr für Leib und Leben „und das ist nur der letzte Tropfen“. „Es wäre naiv zu glauben, dass wir individuell in Freiheit leben. Wir sind alle Teil einer Gesellschaft, die geprägt ist von struktureller Gewalt….Ich habe keine Lust, in einem totalitären Staat zu leben – absolut nicht.“
Rechtsanwalt Markus Haintz sichert Beweismittel
Auf der Bühne brachte Rechtsanwalt Markus Haintz, der Freund von Pfeiffer-de Bruin den Vorfall zu Sprache und hielt eine Plastiktüte hoch.„Ich habe hier zwei Bengalos, die geworfen wurden. Der Einsatzleiter der Polizei hat sich trotz mehrfachem Nachfragen meinerseits geweigert, diese als Beweismittel zu sichern“.
„Wir halten uns an die Regeln, die wir für Schwachsinn halten“, erklärte er weiter. Von der deutschen Polizei erwarte er, dass sie sich an Recht und Gesetz hält. Wenn auf einer Versammlung Bengalos hinter die Bühne geworfen werden, die seine Freundin am Kopf treffen und alles Mögliche in Brand setzen könnten, erwarte er von der Polizei, dass sie die Beweise sichere.
Trotz mehrfacher Aufforderung sei der Polizei-Einsatzleiter dem nicht nachgekommen. Stattdessen habe dieser geäußert, dass er keine Anweisungen von Markus Haintz entgegennehme. Es sei nicht Aufgabe eines Anwalts, Beweismittel für die Polizei zu sichern. „Das mag richtig sein“, so der Anwalt weiter. Aber er habe den Beamten darauf hingewiesen, was er damit tut, „nämlich Strafvereitelung“. Aber für die Polizei sei die Kontrolle, ob die Ordner eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, scheinbar wichtiger.
Der Jurist forderte die Polizei auf abzuwägen, was die größere Straftat und was eine Ordnungswidrigkeit ist. Bei dieser Gelegenheit wies er darauf hin, dass Gesichtsmasken nicht gegen das Virus schützen. Viren sind wesentlich kleiner als die Poren einer normalen FFP2-Maske. Was dagegen schütze, sei eine ABC-Maske „und die trägt hier keiner“.
Keine Versammlung ohne Anwälte
Auf die Frage im Nachgang, wie er mit der Veranstaltung am Sonntag zufrieden war, sagte Haintz: „Es kommt darauf an, wie man es nimmt.“ Von den Versammlungen bekomme er selber meistens kaum etwas mit, „weil ich nur im Einsatz bin – weil man in Deutschland ja keine Veranstaltung in dieser Größenordnung machen kann, ohne dass man fünf oder zehn Anwälte hat.“ Etwa sechs oder sieben Volljuristen seien am 4. Oktober in Konstanz vor Ort gewesen sowie 20 Ärzte im Hintergrund.
„Was ich nicht gut finde, ist, dass die Polizei es nicht hinkriegt, Täter zu stellen, obwohl hier Drohnen sind, obwohl hier Hubschrauber sind, obwohl Hundertschaften da sind.“ Mehrfach hätte man ihm berichtet, dass in dem Bereich Polizisten gewesen seien. „Dann gibt es eine Brandbombe oder ein Bengalo oder was auch immer. Dann wird das Ganze erstmal relativiert: ‚Das war nur eine Rauchbombe‘.“
In Anbetracht der Situation, dass seine Freundin so „ein Ding“ an den Kopf bekommen habe, sei die Verharmlosung des Vorfalls durch die Polizei „skandalös“. Nach seinen Informationen wurden keine Anstalten unternommen, um „die üblichen Vermummten“ aufzuhalten. Nach dem Vorfall habe die Polizei erst einmal trotz Einhaltung der Abstände auf der Veranstaltungsfläche das Tragen von Mund-Nasen-Abdeckungen bei den Ordnern überprüft. „Das ist für die Polizei momentan wichtiger als eine gefährliche Körperverletzung – Strafandrohung bis zu 10 Jahre Gefängnis. Das ist ein Skandal.“
Gegenüber Epoch Times erklärte Markus Haintz, dass er die Beweismittel aufgrund der Weigerung des Einsatzleiters vor Ort selbst mit einem Handschuh in einer Plastiktüte gesichert habe. Diese habe er sodann persönlich zur Kriminalpolizei gebracht. „Die Kriminalpolizei war sehr sachlich, absolut kooperativ und hat das seriös aufgenommen.“ Zudem hätten die Beamten darum gebeten, weitere Zeugen zu benennen. „Das wird sauber ermittelt, davon bin ich überzeugt“, betonte der Jurist.
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