“Rest in Peace, my wonderful sister …” – Bruder verabschiedet sich von ermordeter Sophia auf Facebook
Als die 28-jährige Sophia Lösche am frühen Abend des 14. Juni in den blauen Lkw eines Marokkaners einstieg, ahnte sie noch nicht, dass sie bald darauf sterben würde. Die Suchaktionen ihrer Familie und der Polizei konnten sie nicht mehr retten. Wohl aber führten die Bemühungen zu einem Tatverdächtigen ...

Die spanische Polizei fand am Donnerstag, 21. Juni, gegen 15.20 Uhr in der nordspanischen Provinz Álava, im Baskenland, in der Nähe der Tankstelle Egino in der Gemeinde Asparrena eine Frauenleiche.
Der Fund wurde aufgrund des Geständnisses eines verhafteten marokkanischen Lkw-Fahrers gemacht. Man ging davon aus, dass es sich bei der Toten um die vermisste deutsche Studentin Sophia L. (28) handelt, die beim Trampen Mitte Juni verschwand.
Der Bruder von Sophia, ein Lokalpolitiker der Grünen in Bamberg, veröffentlichte nun auf Facebook eine Trauermeldung: “Rest in Peace, my wonderful sister …”
Reise in den Tod
Die junge Frau wollte am 14. Juni von ihrem Studienort Leipzig aus nach Nürnberg trampen, um von dort mit der Bahn weiter in ihre Heimatstadt Amberg zu fahren. Dort kam sie jedoch nie an. Die Familie startete eine Suchaktion und fand tatsächlich eine Spur. Am Tag ihres Verschwindens wurde die 28-Jährige zuletzt auf einem Überwachungsvideo einer Aral-Tankstelle in Schkeuditz bei Leipzig gesehen, als sie gegen 18.20 Uhr in einen blauen Lkw mit marokkanischer Nummer einstieg.
Der Bruder der Vermissten stellte einen Kontakt über die Firma in Marokko zu dem Fahrer her, sprach mit ihm am Telefon. Dieser teilte jedoch mit, dass Sophia wohlbehalten an der Ausfahrt 49 (Lauf/Herbruck), nahe Nürnberg, ausgestiegen sei, was, wie sich später herausstellte, eine Lüge war.
Internationaler Haftbefehl
Die Kripo folgte mittlerweile auch seiner Spur und fand heraus, dass er die Grenze nach Frankreich passiert hatte. Nun wurde ein Internationaler Haftbefehl herausgegeben. Dennoch konnte der Marokkaner erst am Dienstag, 19. Juni, im andalusischen Bailén, in Südspanien, gefasst werden, nach fast 2.500 Kilometern durch Europa. Seines Fahrzeugs hatte er sich entledigt. Der Lkw wurde in einiger Entfernung ausgebrannt vorgefunden. Der Fahrer war auf dem Weg in seine Heimat Marokko.
Beim Verhör brach Boujemaa L. (41) dann zusammen, gab den Mord zu und den Polizisten den späteren Fundort der Leiche im rund 600 Kilometer entfernten Asparrena, in Nordspanien, bekannt. Dort hatte er versucht, sich der sterblichen Überreste von Sophia L. durch Verbrennen zu entledigen. Es misslang.
Die spanische Polizei fand am Donnerstag, 21. Juni, gegen 15.20 Uhr, die Leiche, die Spuren von Gewalteinwirkung und der versuchten Beseitigung aufwies am besagten Ort.
Kein Leichenfund in Bayern
Am Tag der Verhaftung des Marokkaners in Spanien durchkämmten noch am selben Tag 40 Beamte der Bayerischen Polizei das Gelände um die Ausfahrt Lauf/Hersbruck mit Stöcken. Nachmittags wurde das Wäldchen hinter dem Autobahnparkplatz Sperbes zwischen Plech und Hormersdorf abgesucht.
Die Polizei fand nichts. Zu diesem Zeitpunkt war auch noch nicht klar, dass die Leiche der jungen Frau von Anfang an im Lkw nach Spanien transportiert wurde.
Am vergangenen Freitag wurde gemeldet, dass die deutschen Ermittler aufgrund der GPS-Daten des Marokkaners dahinter kamen, dass dieser auf dem Parkplatz Sperbes an der A9 zwischen Bayreuth und Nürnberg in Oberfranken eine dreistündige Pause gemacht hatte.
Es wird vermutet, dass sich hier das Verbrechen ereignete, rund 25 Kilometer vor der Anschlussstelle Lauf/Herbruck, wo sie nach Angaben des Marokkaners angeblich ausgestiegen sein soll.
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