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„Wir sollten uns an Frankreich orientieren“

Rufe nach Gendersprache-Verbot in Deutschland werden lauter

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Der Duden gilt als Grundlage einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung.

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In der CDU werden die Rufe nach einem Verbot der Gendersprache bei staatlichen Stellen lauter. Der Hamburger CDU-Landesvorsitzenden Christoph Ploß forderte im “Spiegel” ein entsprechendes Gesetz, wie es auch in Frankreich diskutiert wird.
Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß macht sich für ein Verbot der Gendersprache bei staatlichen Stellen stark.
„Zu Hause am Abendbrottisch sollte selbstverständlich jeder, der das möchte, nach Herzenslust gendern können“, sagte der Bundestagsabgeordnete in einem „Spiegel“-Interview. „Aber von Beamten, Lehrkräften und Dozenten erwarte ich, dass sie im Dienst gültige Regeln und Normen nicht einfach willkürlich verändern.“ Deshalb sei für staatliche Stellen ein Gesetz nötig, wie es auch in Frankreich diskutiert werde.
Ähnlich hatte sich zuletzt bereits der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) geäußert.

Wagenknecht: Gendersprache ist “selbst diskriminierend”

Unterstützung bekommt Ploß von der nordrhein-westfälischen Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht.
“Wir sollten uns an Frankreich orientieren, wo sich Regierung und Académie française klar gegen das Gendern ausgesprochen haben, und zwar mit Verweis auf die `Klarheit und Verständlichkeit` der Sprache auch für all diejenigen, die weder die Zeit noch die Möglichkeit haben, sich mit den künstlichen Regeln vertraut zu machen, und das auch gar nicht wollen”, sagte die frühere Linksfraktionschefin dem Nachrichtenmagazin.
Die “Sprachungetüme der Gendersprache” seien kein Mittel zu mehr Gleichberechtigung, “sondern selbst diskriminierend, indem sie die Sprache der Mehrheit der Bevölkerung als überholt und rückschrittlich abqualifizieren”.

Esken: CDU vom gesellschaftlichen Wandel überfordert

SPD-Chefin Saskia Esken kritisierte unterdessen den Vorschlag von Ploß. “Die CDU sollte sich in Gelassenheit üben, anstatt reflexartig Verbote zu fordern, weil sie vom gesellschaftlichen Wandel überfordert ist”, sagte Esken dem “Spiegel”.
Sprache könne eine Gesellschaft einen oder spalten. “Im besten Fall ist sie Ausdruck des Respekts und der Achtung gegenüber allen Teilen unserer Gesellschaft.”
Mädchen und Frauen könnten heute alles erreichen und wollten nicht nur “mitgedacht” werden, sondern Erwähnung finden, so die SPD-Vorsitzende weiter. “Ich schreibe anderen ihre Sprache nicht vor, oder in welcher Form sie anderen Menschen gegenüber Respekt zum Ausdruck bringen.” (dts)

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