Kohleausstieg vorgezogen
RWE will bis 2030 vollständig aus der Braunkohle aussteigen
Der Energiekonzern RWE will bis 2030 vollständig aus der Braunkohleverstromung aussteigen. Damit werde der Ausstieg um acht Jahre vorgezogen, teilte der Konzern mit. 280 Millionen Tonnen Kohle blieben so in der Erde.

Die RWE-Zentrale an der Huyssenallee in Essen.
Foto: Fabian Strauch/dpa
Der Energiekonzern RWE beschleunigt den Kohleausstieg und will sich bis 2030 vollständig aus der Braunkohleverstromung verabschieden. Damit werde der Ausstieg um acht Jahre vorgezogen, teilte der Konzern am Dienstag mit. 280 Millionen Tonnen Kohle blieben so in der Erde. Das entspreche 280 Millionen Tonnen CO₂, die nicht mehr ausgestoßen würden.
Die Entscheidung sei Bestandteil einer Verständigung des Unternehmens mit dem zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, teilte RWE mit. Zusätzliche Kompensationen für das Unternehmen seien damit nicht verbunden, betonte der Konzern.
Vereinbarung
Man habe eine entsprechende Vereinbarung mit dem Land NRW und dem Konzern RWE erzielt, sagte auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag. “Das betrifft 3.000 MW Kraftwerke”, so der Minister.
Unterdessen sollen zwei jeweils 600 Megawatt starke Kraftwerke, die planmäßig Ende des Jahres den Betrieb einstellen sollten, bis Ende März 2024 am Netz bleiben. Um die Energiesicherheit auch für 2030 und darüber hinaus zu gewährleisten, kündigte Habeck eine Ausschreibung für “Wasserstoff/Gaskraftwerke” an. Es handele sich um Gaskraftwerke, die “so schnell es geht auf Wasserstoff umgestellt werden können”.
Für die Siedlung Lützerath kommt die Einigung unterdessen zu spät. Die Braunkohleflächen unter der Siedlung müssten zur Verfügung gestellt werden, so Habeck. Das dürfte dem Vernehmen nach für weiteren Streit mit Klimaaktivisten führen.
Energiewende beschleunigen
RWE will bis 2030 weltweit mehr als 50 Milliarden Euro investieren, um die Energiewende zu beschleunigen. 15 Milliarden Euro seien für Deutschland vorgesehen, erklärte der Konzern. Mit dem Kohleausstieg werde sich auch der Personalabbau zum Ende des Jahrzehnts “deutlich beschleunigen”, erklärte das Unternehmen weiter. RWE versicherte, den Ausstieg “sozialverträglich gestalten” zu wollen.
Deutschland will bis spätestens 2038 aus der Kohle aussteigen. Bereits 2020 wurden erste Braunkohlekraftwerke stillgelegt. Aktuell sei allerdings Versorgungssicherheit das Gebot der Stunde, erklärte RWE weiter. Die zwei Braunkohlekraftwerksblöcke Neurath D und E in Nordrhein-Westfalen, die Ende des Jahres vom Netz gehen sollten, sollen daher vorerst bis Ende März 2024 weiterlaufen. (afp/dts/mf)
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