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Vertrauen in Medien schwindet

Schmutz-Fake aus dem Katastrophengebiet: Beurlaubte RTL-Moderatorin gibt Statement

Ein gelöschter „RTL“-Beitrag, der nur noch im Webcache zu finden ist, zeigt eine Reporterin, die sich mit Schlamm beschmiert, um authentischer im Krisengebiet zu wirken.

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Helfer in Bad Münstereifel bilden am 20. Juli 2021 eine Menschenkette, um Trümmer zu beseitigen. Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images

Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Von einem Fenster im Katastrophengebiet Bad Münstereifel aus wurde die „RTL“-Moderatorin Susanna Ohlen („Guten Morgen, Deutschland“) kurz vor ihrem Dreh mit Gummistiefeln, Schaufel und flippigen Helferklamotten heimlich gefilmt, wie sie sich noch schnell mit Schlamm beschmierte, um vor der Kamera echter als anpackende Helferin wahrgenommen zu werden.
Nachdem der Streifen viral gegangen war, reagierte „RTL“ mit der Beurlaubung der Moderatorin. Nun meldet sich die Reporterin Susanna Ohlen mit einem Statement zu Wort:
„Ich habe am Montag im Flutgebiet vor der Schalte für ‚Guten Morgen, Deutschland‘ einen schwerwiegenden Fehler gemacht.“ Weiter erklärt Ohlen, dass sie an den vorherigen Tagen bereits privat in der Region geholfen habe. Wegen des Drehs habe sie sich aber „vor den anderen Hilfskräften an diesem Morgen geschämt, in sauberem Oberteil vor der Kamera zu stehen“.
Ohne zu überlegen habe sie sich dann Schlamm auf die Kleidung geschmierte. „Mir als Journalistin hätte das niemals passieren dürfen. Als Mensch, dem das Leid aller Betroffenen zu Herzen geht, ist es mir passiert. Ich bitte um Verzeihung. Susanna Ohlen“, so das Statement auf Instagram.
Die Kommentare sind fast ausschließlich kritisch: Man glaubt ihr nicht. Eine Userin findet die Kommentare schlimm. Keiner hier kenne Susanna Ohlen persönlich. Nun werde sie an den Pranger gestellt, weil sie einen Fehler gemacht habe. Der Sender habe sie beurlaubt und man könne sich denken, wie es ihr momentan gehe.

Moderatorin packt an – und beschmiert sich

In dem „RTL“-Beitrag schildert Ohlen die schreckliche Situation vor Ort und sagt: „Wir haben hier von morgens bis abends zum Beispiel die alten Pflastersteine irgendwie rausgekramt, weil die Menschen hier versuchen wollen, ihre historische Altstadt wieder aufzubauen.“ Ein Aufruf an die Zuschauer ergeht: Bitte kommt und helft.

„RTL“ löscht Beitrag im Web

Der Titel des „RTL“-Beitrags lautete: „Aufräumarbeiten nach Flut: RTL-Moderatorin Susanna Ohlen packt in Bad Münstereifel mit an“. Der Beitrag wurde inzwischen von der Website entfernt, ist aber noch im Webcache zu finden.
An dieser Stelle stand bis zur Löschung der „RTL“-Beitrag „Aufräumarbeiten nach Flut: RTL-Moderatorin Susanna Ohlen packt in Bad Münstereifel mit an“. Foto: Screenshot RTL
Eine „RTL“-Sprecherin erklärte am Donnerstagnachmittag gegenüber der „Bild“ auf Anfrage: „Das Vorgehen unserer Reporterin widerspricht eindeutig journalistischen Grundsätzen und unseren eigenen Standards. Wir haben sie daher direkt am Montag, nachdem wir davon erfahren haben, beurlaubt.“
„Bild“ hingegen fragt, warum „RTL“ seit Montag Bescheid gewusst und dennoch seine Zuschauer im Dunkeln gelassen habe, bis die Aktion im Netz öffentlich geworden sei und sich nicht länger habe geheim halten lassen.

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