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Schulz besorgt: "Differenzen zwischen Paris und Berlin sind Gift für die EU”

Wegen der Differenzen zwischen Merkel und Macron seien die deutsch-französischen Beziehungen momentan frostig, sagte Martin Schulz. Dies gefährde "die EU ernsthaft", so der frühere SPD-Chef.

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BERLIN, GERMANY - SEPTEMBER 24: Martin Schulz, leader of the Social Democratic Party (SPD) and top candidate for Chancellor attends a TV discussion with the top candidates in the German federal elections on September 24, 2017 in Berlin, Germany. According to the federal election commissioner more than 61 million people were eligible to vote in the elections.

Foto: Photo by Felipe Trueba / Pool/Getty Images

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Der frühere SPD-Chef und langjährige Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hat sich besorgt über die mangelnde deutsch-französische Zusammenarbeit geäußert.
“Die Differenzen zwischen Paris und Berlin, etwa wenn es um die NATO geht, sind Gift für die EU”, sagte Schulz dem Berliner “Tagesspiegel” (Sonntagsausgabe). Wenn die deutsch-französische Zusammenarbeit “keine Renaissance” erlebe, sei “die EU ernsthaft gefährdet”.

Merkel sollte nachsichtig sein: Macron steht “unter Druck der Rechtsextremen Marine Le Pen”

Schulz ging auf Distanz zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wie auch zum französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Das “große Problem” der Politik Merkels liege “in ihrer abwartenden Haltung”. Die Regierung in Paris habe “Vorschläge gemacht, aber Berlin gibt keine Antwort”. Das gelte vor allem für die dringend notwendige Reform der Eurozone.
Macron stehe “unter einem enormen Druck der Rechtsextremen Marine Le Pen”, sagte Schulz. Angesichts der Wahlerfolge der extremen Rechten müsse Macron “permanent zeigen, dass er der starke Präsident ist, der die Interessen seines Landes wahrt”. Alleingänge seien in Europa aber falsch.
Macron hatte die NATO kürzlich als “hirntot” bezeichnet, was von Merkel mit der Bemerkung quittiert wurde, ein solcher “Rundumschlag” sei “nicht nötig”.

Schulz will einen EU-Finanzminister

Hinsichtlich der Eurozone setzte Schulz sich für einen europäischen Finanzminister ein. Die 19 Euro-Staaten bildeten “eine ökonomische Schicksalsgemeinschaft”, sagte Schulz. Sie hätten aber 19 Arbeitsmarktpolitiken, 19 Steuerpolitiken und 19 Investitionsstrategien.
Ein einheitlicher Währungsraum könne auf Dauer nicht funktionieren, “wenn man ihn in 19 Teile fragmentiert”, so Schulz. (afp)

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