Nachwuchs im Nationalpark
Seehund-Mütter und Heuler im Stress
Die ersten Seehund-Babys sind da! Seit Anfang Mai werden im Nationalpark Wattenmeer die ersten Heuler geboren und gesäugt. Daher sind die Seehund-Mütter jetzt unter Stress, sie müssen besonders aufmerksam sein und sind äußerst störungsempfindlich. Um sie zu schützen, dürfen die Seehund-Bänke im Nationalpark nicht betreten werden. Sportboote und Ausflugsschiffe halten genügend Abstand. Die Seehund-Mütter passen gut auf ihre Jungen auf, die Bindung ist in der Säugezeit sehr eng. Doch trotzdem kann es passieren, dass ein Jungtier seine Mutter verliert und alleine am Strand liegt. Solche Jungtiere werden „Heuler“ genannt, weil ihre Rufe nach der Mutter, das „Heulen“, ähnlich klingt wie das Weinen eines Kindes.
Wie Monika Hecker vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein berichtet, hat sich der Bestand der Seehunde an der schleswig-holsteinischen Nordsee-Küste in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt, obwohl es Rückschläge durch zwei Staupeepidemien in den Jahren 1988 und 2002 gab. Anfang der siebziger Jahre wurden hier nur knapp 1.500 Seehunde gezählt. Im letzten Jahr waren es im Sommer zur Wurfzeit im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer etwa 12.000 Tiere, davon 3.300 Robben-Jungtiere, so viele wie nie zuvor.
Etwa 38.500 Seehunde leben im Wattenmeer vor der deutschen, dänischen und niederländischen Küste. Das entspricht vermutlich dem Bestand vor etwa 100 Jahren, bevor die intensive Jagd auf die Tiere begann. Gerne vermutet man auch, dass dies bereits der natürlichen Populationsgröße von Robben im Wattenmeer entspricht. (sfr/Hecker-Nationalpark Wattenmeer)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.