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Söders Vize ohne Impfung

Söder setzt Aiwanger öffentlich unter Impfdruck - der bleibt bei „persönliche Entscheidung“

Vor den versammelten Journalisten nach der Kabinettssitzung zur Corona-Pandemie forderte Bayerns Ministerpräsident von seinem Koalitionspartner und Stellvertreter Hubert Aiwanger ein Statement ein, warum sich dieser noch nicht hat impfen lassen. Aiwanger forderte für sich und für alle anderen, die persönlichen Entscheidungen der Menschen zu respektieren.

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, links) und der Parteivorsitzende der Freien Wähler in Bayern, Hubert Aiwanger, unterzeichnen am 5. November 2018 in München den Koalitionsvertrag. Foto: Christof Stache/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Bei der Pressekonferenz der bayerischen Regierung nach der Kabinettssitzung am 29. Juni zur Corona-Pandemie fragte ein Journalist Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufgrund seiner Aufforderung an die Kabinettsmitglieder, sich impfen zu lassen, nach dem Stand der Dinge.
Er habe ihn heute Morgen ehrlich und ohne Maßregeln befragt, erklärte Söder, auf den Vize-Ministerpräsidenten und Koalitionspartner Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vor den anwesenden Journalisten zeigend, verwies dann (Video: 37:43 min.) das Wort aber an ihn: „Vielleicht sagst du selber was dazu, warum du einfach dich nicht impfen lassen willst.“
Ein mögliches Argument wollte Söder aufgrund des Endes der Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen bei den Massenimpfungen gleich selbst entschärfen: Jetzt sei die Zeit wo alle dran sein könnten, es sei kein Vordrängeln mehr. „Aber das entscheidet natürlich jeder selber“, nahm sich Söder geschickt aus der Schusslinie.

Sich impfen zu lassen ist “persönliche Entscheidung”

Aiwanger hatte aufgrund der Beantwortung einer gleichzeitig gestellten anderen Frage etwas Zeit, sich von Söders öffentlicher Bloßstellung zu erholen und eine Antwort (40:40 min.) zu formulieren.
„Die Entscheidung, ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist eine persönliche Entscheidung. Die nehme ich auch für mich in Anspruch und die lautet eben, dass ich mich bisher nicht entscheiden konnte, mich impfen zu lassen.“
Der Minister erklärte, dass das nicht heiße, dass er sich niemals impfen lassen werde, sondern dass er sich die Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaten anschaue.

Aiwanger: Keinen Impfdruck aufbauen

Aiwanger betonte, dass man seiner Ansicht nach auch keinen öffentlichen Druck aufbauen sollte – was in erster Linie auch gar nicht für ihn gelte, sondern für Menschen, die für sich vom Impfen noch nicht überzeugt seien. Das gelte für Schüler, bestimmte Berufs- und Altersklassen und man sollte nicht sagen: „Du agierst falsch, weil du dich noch nicht hast impfen lassen.“
Nochmals wiederholte Aiwanger, dass es sich um eine „persönliche Entscheidung“ handle und „dabei  sollten wir es belassen“.

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