"Kurzer, aber dafür konsequenter Lockdown"
Söder will Merkel in Entscheidung über Kanzlerkandidatur einbeziehen und empfiehlt erneuten harten Lockdown

Angela Merkel und Markus Söder.
Foto: Rainer Keuenhof-Pool/Getty Images
CSU-Chef Markus Söder will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl im September einbeziehen. “Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur sollte auch eng mit Angela Merkel abgestimmt werden”, sagte Söder im Interview der “Bild am Sonntag”. “Ein Unions-Kandidat kann ohne Unterstützung von Angela Merkel kaum erfolgreich sein”, hob der bayerische Ministerpräsident weiter hervor.
Zudem sollten für die Entscheidung auch Umfragewerte der möglichen Bewerber eine Rolle spielen, sagte Söder weiter. “Sie sind ein wichtiger Maßstab für die Akzeptanz von Personen und Programmen in der Bevölkerung.”
Die Union will in den kommenden Wochen über die Kanzlerkandidatur entscheiden. Als aussichtsreich gelten vor allem die beiden Parteichefs, also Söder selbst und CDU-Chef Armin Laschet. In Umfragen schneidet Söder allerdings seit Monaten deutlich besser ab als der NRW-Ministerpräsident.
Söder sagte der “Bams” über seinen möglichen Rivalen: “Als Ministerpräsident des größten Bundeslandes leistet er großartige Arbeit.” Es gehe bei der Entscheidung aber “nicht um die Frage von zwei Personen und deren persönliche Ambitionen, sondern um die Zukunft der Union und des gesamten Landes”.
Zur Corona-Politik äußert Söder, dass es eine einheitliche konsequente Anwendung der Notbremse über einer Inzidenz von 100 bräuchte, mit “Ausgangsbeschränkungen, Testpflicht in den Schulen sowie eine flächendeckende FFP2-Masken-Pflicht”.
Und man sollte überlegen, ob ein erneuter “kurzer, aber dafür konsequenter Lockdown nicht der bessere Weg wäre als ein halbherziges und dafür endloses Corona-Konzept”, das die Zahlen der Neuinfektionen auch nicht wirklich reduziert hätte, erklärt der bayerische Ministerpräsident.
Und Testen allein löse auch nicht alle Probleme: “Das kann man jetzt in Tübingen sehen“, so Söder. (afp/er)
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