"spielKind" für Kinder
Sponsoren finden für Spielplätze

Durch das gemeinschaftliche Spielen an der frischen Luft erleben Kinder die Umwelt, knüpfen soziale Kontakte und lernen spielerisch, Vertrauen in sich und andere zu setzen.
Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Initiative-SpielKind.de
Kinder sollen spielen und das am besten draußen. Doch was, wenn es an Spielplätzen mangelt oder diese langweilig, veraltet oder sogar nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprechend ausgestattet sind?
Zu Zeiten, in denen öffentliche Gelder der Kommunen knapp werden oder Kirchengemeinden klamme Kassen haben, verschwinden schon mal Spielplätze, werden Kindergärten nicht mehr ausreichend ausgestattet. Was liegt näher, als Sponsoren zu suchen. Und was könnte ein Unternehmer tun im sozialen Engagement? Eine Verbindung schaffen, vorhandene Kapazitäten nutzen und neue Felder öffnen.
Nominierung bei der Deutschen UNESCO-Kommission
Wo auch immer man heute angesiedelt ist, die Welt ist erreichbar über das Internet – auch aus Hövelhof in Ostwestfalen-Lippe. Nicht gerade eine Adresse, die man sich sonst merken würde, aber nun, mit der Initiative „spielKind“ der Westfalia Spielgeräte GmbH, hat man es aus Hövelhof sogar bis zu einer Nominierung bei der Deutschen UNESCO-Kommission gebracht. Die will mit einem Wettbewerb „Ideen Initiative Zukunft“ Projekte und Ideen fördern, die sich für eine lebenswerte Welt von morgen einsetzen.
„Bei Nominierung denke ich sofort an die Oscar-Nominierungen in Hollywood“, sagt Volker Eickhoff lachend und nicht ohne Stolz in der Stimme. Er ist Hauptverantwortlicher und Sprecher der Initiative. Als Vater von vier Kindern nicht gerade unerfahren in dem, was Kinder brauchen.
„Gerade im Zeitalter digitaler Medien und virtueller Spielwelten ist es wichtig, die Bindung zur Außenwelt nicht zu verlieren. Spielplätze sind hierfür ein hervorragender Ort“, erwähnt der erfahrene Vater. „Durch das gemeinschaftliche Spielen an der frischen Luft erleben Kinder die Umwelt, knüpfen im Umgang miteinander soziale Kontakte, schließen Freundschaften und lernen spielerisch, Vertrauen in sich und andere zu setzen.“
Den Grundstein für die Initiative legte Michael Athens, Geschäftsführer der Westfalia Spielgeräte GmbH im Juli 2010. „Im Kreise einer Unternehmerrunde entfachte sich ein interessanter Dialog zum Thema Sponsoring, bei dem auch diskutiert wurde, welche Schwierigkeiten sich oftmals ergeben, wenn man sich sozial engagieren möchte“, berichtet Michael Athens. „Mein Anliegen war es, eine Plattform zu schaffen, die garantiert, dass eingeworbene Sponsorengelder auch an der vom Spender vorgesehenen Stelle ankommen, und zwar einfach und effektiv.“ Er gründete dafür die Initiative „spielKind“. Gründungsdatum und erster Tag des Onlineauftritts war der 24. August 2010.
Das Material kommt aus der gelben Tonne
Die Firma Westfalia Spielgeräte GmbH stellt eine Onlineplattform zur Verfügung und einen großen Pool an vermittelbaren Spielgeräten. Viel Personalaufwand ist für die Betreuung der Webseite und der vielen Anfragen nötig, aber natürlich ist das gleichzeitig eine Werbung für die Spielgeräte.

Seit Gründung der Initiative sind inzwischen rund 17.000 Euro an Spenden zusammengekommen. 18 Projekte werden bearbeitet. Auf der Webseite werden die Pläne, wenn sie spruchreif sind, vorgestellt mit einem Spendenbarometer, das laufend den Eingang an Geldern für die einzelnen Projekte anzeigt und – wenn sie es wünschen – auch die Namen der Spender angibt, ob privat oder von Firmen.
Doch die Projekte beschränken sich nicht auf das regionale Umfeld in Ostwestfalen-Lippe. Beworben haben sich Interessenten aus diversen Bundesländern, darunter neben Nordrhein-Westfalen auch Brandenburg, Hessen und Niedersachsen. Unterstützt werden sollen alle Projekte, die der Initiative vorgeschlagen werden, die tatsächlich Bedarf, aber zu wenig Eigenmittel dafür haben. Es meldeten sich Eltern, Leiter von Tagesstätten und Kindergärten oder auch Verantwortliche aus den Verwaltungen von Städten und Kommunen, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland.
Schon wenige Tage nach dem Onlinegang gab es einen Hilferuf aus der Dominikanischen Republik von deutschen Auswanderern, die dort eine Montessorischule gegründet haben. In ihrem Ort gibt es außer einem kleinen Laden nichts, wo Gelder fließen. Aber man bleibt im Kontakt, ein Reeder, der eventuell die Geräte kostenlos transportieren würde, hat sich schon gemeldet.
Die Planungen für die Projekte sollten vor Ort laufen, auch die Einwerbung von Geldern, aber für Kontakte zu Firmen oder Stiftungen, wo schon mal größere Summen fließen, engagieren sich Volker Eickhoff und die Firma Westfalia Spielgeräte direkt.

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