Die Chefs großer Handelskonzerne wie Thalia, TEDi, KIK, Woolworth und Butlers haben sich in einem Appell am 24. März an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten gewandt. Sie fordern konstruktive Gespräche und einen Dialog mit der Politik – dies wäre „für viele Unternehmen im Handel auch die letzte Hoffnung, die eigene Existenz zu retten“.
Die „Initiative Zukunft Handel“ kritisiert in dem Brief, der direkt an Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, gerichtet ist und der Epoch Times vorliegt, dass die Politik „zum wiederholten Male“ Entscheidungen getroffen hat, welche viele Wirtschaftsbereiche belastet. Dies betrifft den Handel, „seine vielen tausend kleinen, mittleren und großen Unternehmen sowie hunderttausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“.
Weiter werfen die Konzernchefs der deutschen Politik „Inkonsequenz“ vor, die dem Handel „Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat die finanzielle Grundlage“ nehme. Und dabei gehe es nicht nur um den Handel selbst, sondern auch um die Innenstädte, die dadurch mit der Branche zusammen „sterben“ würden.
Die Initiative fordert konsequente Anti-Corona-Maßnahmen, die praktische Lösungen erlauben und „schnelle, unbürokratische sowie deutlich erhöhte finanzielle Hilfen“ bieten. Die neuen Corona-Beschlüsse seien ein „Irrgarten von Entscheidungen“, die zu komplex und unverständlich seien.
Die Unternehmer sind zu „radikalen Schritten“ bereit. Aber nur dann, “wenn die Politik uns ihrerseits mit radikalen Maßnahmen in der schlimmsten Krise unserer Branche seit dem Zweiten Weltkrieg unterstützen würde”. In diesem Fall würden die Konzernchefs “den Aufbau einer neuen Verantwortungspartnerschaft” zwischen Politik und Unternehmen anbieten.
In konkreten Vorschlägen zur Bewältigung der Krise sprechen sie wichtige Punkte an wie die Weiterentwicklung des „Click and Meet“-Verfahrens „am besten ohne Kopplung an Inzidenzwerte“ und die Nutzung neuer digitaler Sicherheits-Apps, um Kontaktdaten transparenter zu machen und um „die Nachverfolgung sicherstellen zu können“.
Sie fordern zudem eine Lösung für die „Mietgerechtigkeit“. Es gebe „hohe Mietbelastungen in Zeiten von Null-Umsatz“, die rechtliche Auswege erfordern.
Laut „Business Insider“ schreibt das Bündnis in dem Brief an die Kanzlerin, die Handelsbranche werde „für den neuerlichen Anstieg des Infektionsgeschehens überproportional in die Haftung“ genommen.
Die „vor zwei Wochen beschlossenen, ohnehin nur leichten Lockerungen“ seien wieder rückgängig gemacht worden, obwohl Beispiele wie Hannover und Thüringen zeigten, dass die Inzidenzwerte auch bei geschlossenen Geschäften gestiegen seien, schreibt die Initiative.
Das Schreiben unterzeichneten die Mitglieder der „Iniative Zukunft Handel“, die Chefs der Einzelhandelsunternehmen KIK, TEDi, Woolworth, Jeans Fritz, Roller, Butlers, Thalia, Siemes Schuhcenter und Poco.