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Ministerkonferenz-Beschluss

Tübingen setzt weiter auf „kostenlose Tests” - spendenbasiert

Derzeit werden die Impfungen noch vom Staat bezahlt. Für die früher kostenlosen Tests sollen nun die Bürger selbst aufkommen. Besonders hart treffen die neuen Regeln alle, die sich nicht für das Impfen mit den neuen Corona-Präparaten entscheiden. Tübingen will hingegen die kostenpflichtigen Tests gewährleisten – finanziert auf Spendenbasis.

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Corona-Test. Foto: iStock

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Lesedauer: 3 Min.

Beim jüngsten Treffen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin wurden die Corona-Maßnahmen für den Herbst beschlossen. Spätestens ab dem 23. August gilt die 3G-Regel, wonach Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten mehr Freiheiten zugestanden werden.
Ab spätestens 11. Oktober müssen die kostenlosen Antigen-Schnelltests aus eigener Tasche finanziert werden, wodurch der Friseurbesuch, Fitnessstudio, Hotel, Kino, Theater, Restaurantbesuche, Auslandsreisen und dergleichen mit Mehrkosten verbunden sind. Auch für den Besuch von Verwandten in Pflegeheimen wird dann ein kostenpflichtiger Test notwendig sein. Die Maßnahme ist umstritten.

Tübingen testet kostenlos

Oberbürgermeister Boris Palmer will für Tübingen weiterhin kostenlose Tests anbieten. Das ganze wird auf Basis von Spendengelndern finanziert. Das sagt Lisa Federle, eine Notärztin, die mit ihrem Team das „Tübinger Modell“ bekannt gemacht hat. Federle plädiert laut „Berliner Morgenpost“ für ein niedrigschwelliges Test-Angebot, vor allem auch, um in Herbst und Winter Erkältungskrankheiten von Corona unterscheiden zu können.

„Wir bekommen kein Geld von der Stadt, sondern finanzieren uns aus Spenden und dem Geld, das wir schon bekommen haben für die Tests“, sagte Federle
Das „Tübinger Modell“ setzte schon frühzeitig auf umfangreiche Tests und Öffnungen, um damit mögliche infizierte Personen lokalisieren zu können. Federle befürchtet, dass sich weniger Menschen testen lassen, wenn sie die Schnelltests selber bezahlen müssten. Die Tests seien laut Federle eine Möglichkeit, Infektionsherde schneller zu erkennen.

Beim Arzt: Kostenloser Test bei Symptomen

Der Infektiologe Peter Walger erinnert an kostenlose Testmöglichkeiten beim Arzt. „Wer Symptome hat oder glaubt, krank zu sein, der möge bitte zum Arzt gehen, denn dort hat er natürlich aufgrund seiner Krankenversicherung einen Anspruch auf eine entsprechende medizinische Diagnostik mit einem PCR-Test.“ Dies sei natürlich auch eine Möglichkeit, sich weiter testen zu lassen, so Walger.
Zu den üblichen Corona-Symptomen zählt das Robert Koch-Institut typische Erkältungs- und Grippesymptome wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit, aber auch Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, sowie Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns, Lymphknotenschwellung, Somnolenz, Atemnot und Pneumonie. Hinzu kommen noch die speziell durch die Delta-Variante hervorgerufenen Symptome, wie Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle.

Schwierige Zeiten für Testzentren

Nach Angaben des „Stern“ wird es durch den neuen Ministerkonferenzbeschluss wohl zu einem Preiskampf im Bereich der Antigen-Schnelltests zwischen den Testzentren kommen. Marcus Reisiger, der in Hamburg das private Testzentrum “CSH Corona Schnelltest Hamburg” betreibt, geht davon aus, dass die Tests unterschiedlich teuer sein werden.
Unterschiedliche Testzentren würden unterschiedliche Schnelltests benutzen, auch gebe es Unterschiede bei der Größe der Testzentren und der Anzahl der Mitarbeiter:
Der Beschluss bedeutet für ihn “das Ende unseres jetzigen Geschäftsmodells”, so der Testzentrum-Betreiber. Es stelle ihn vor die “schwierige Entscheidung, ob und wie der Betrieb des Testzentrums sich dann noch lohnen wird”.  Schon jetzt lohne sich das Testen nur bei einer guten Auslastung der Teststelle.
 

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