Masern-Todesfall in Niedersachsen: War Erkrankung oder Impfung der Auslöser?
Seit 2001 gibt es nun in Niedersachsen den ersten Masern-Todesfall. Eine junge Mutter, die mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Nähe von Hildesheim lebte, ist gestorben, berichtet die „Hildesheimer Allgemeine“. Was war der Auslöser?

Seit 2001 gibt es nun in Niedersachsen den ersten Masern-Todesfall. Eine junge Mutter, die mit ihrem Mann und ihren Kindern in der Nähe von Hildesheim lebte, ist gestorben, berichtet die „Hildesheimer Allgemeine“.
Weil im familiären Umfeld eine Masernerkrankung aufgetreten war, ließ sich die bis dahin ungeimpfte Frau Anfang April impfen. Fünf Tage später zeigten sich Anzeichen der Masernerkrankung mit typischem Hautauschlag. Drei Tage später starb die Frau.
In einem TV-Beitrag des NDR vom 7. Mai sagte Dr. Matthias Putz, Präsident Landesgesundheitsamt: “Als man noch nicht wusste, dass eine Masernerkrankung vorliegt, wurde vorbeugend versucht, eine Impfung vorzunehmen.“
Nach Aussage von Dr. Putz dauert es zehn Tage bis der Impfstoff wirkt. Die Mutter starb jedoch bereits innerhalb von acht Tagen nach der Impfung. Kann das bedeuten, dass die Impfung zu spät kam, wie in anderen Medien berichtet? Oder war gar die Impfung Auslöser für den Tod der Frau? Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären.
An der Haltung von Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) ändert der Maserntod der jungen Mutter nichts. Sie ist weiterhin gegen eine Impfpflicht. Im ZDF-Morgenmagazin am 6. Mai sagte sie: “Eine Impfpflicht kann nur Ultima Ratio sein, das allerletzte Mittel. Denn es greift in das persönliche Selbstbestimmungsrecht – das verfassungsrechtlich geschützt ist – auf körperliche Unversehrtheit ein.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fordert dagegen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, mit dem ab März 2020 eine Masern-Impfpflicht vorgeschrieben ist. Dabei gibt es nicht einmal einen alleinigen Masern-Impfstoff, sondern nur Kombi-Impfstoffe mit Masern-Mumps-Röteln oder noch zusätzlich Windpocken.
Reimann plädiert indes für mehr Aufklärung zur Impfung. Gleichzeitig betont sie, dass ein geändertes Infektionsschutzgesetz einen klaren, systematischen Eingriff bei Ausbreitung einer Krankheit ermöglichen würde.
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.