Weltweite Studie
Tödlicher Marburg-Virus: Ruanda beginnt in Zusammenarbeit mit WHO erste klinische Studie
In Zusammenhang mit dem Marburg-Virus gab die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt, mit Ruanda an einer weltweiten Studie zur Behandlung zu arbeiten. Laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kommt dabei das Medikament zum Einsatz, das zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt wurde.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf am 24. Januar 2022. Symbolbild.
Foto: FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images
Ruanda hat laut Weltgesundheitsorganisation WHO mit der weltweit ersten klinischen Studie zur Behandlung des Marburg-Virus’ begonnen. „Ermutigende Nachrichten aus Ruanda“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag. Das Land habe in Zusammenarbeit mit der WHO die „weltweit erste klinische Studie“ zur Behandlung der Marburg-Virus-Erkrankung gestartet. Dabei komme das Medikament Remdesivir zum Einsatz, das zur Behandlung von Covid-19 eingesetzt wurde, gab der WHO-Chef weiter an.
In Ruanda wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Ende September bis zum vergangenen Donnerstag bis zu 58 Infektionen mit dem lebensbedrohlichen Marburg-Virus bestätigt. 13 Menschen starben demnach. Am Donnerstag erklärte die Gesundheitsaufsicht der Afrikanischen Union, dass der Ausbruch unter Kontrolle gebracht worden sei.
Verbreitung durch Körperflüssigkeiten
Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen der Marburg-Krankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutungen hinzu.
Die Sterblichkeit liegt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu 88 Prozent. Bisher gibt es keine offiziel anerkannten Impfungen oder antivirale Behandlungen.
Anfang Oktober waren in Hamburg zwei Menschen wegen des Verdachts einer Ansteckung mit dem Virus zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht. Die beiden waren mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus per Zug nach Hamburg gereist. Einer von ihnen hatte den Angaben zufolge im Rahmen seines Medizinstudiums in einem Krankenhaus in dem ostafrikanischen Land gearbeitet, in dem auch mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt wurden. (afp/red)
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