Studie aus Finnland zeigt: Corona-Lockdown sorgt für Albträume
Gemeinsame Gedankenbilder, die sich bei unterschiedlichen Individuen beim Träumen in Extremsituation zeigen: Das offenbarte eine Studie aus Finnland. Die Forscher hatten Inhalte von Albträumen in der sechsten Woche des Corona-Lockdowns ausgewertet.

Der Corona-Lockdown führt zu typischen Albträumen, fanden finnische Forscher heraus.
Foto: iStock
Der Corona-bedingte Lockdown hat, wie aus einer finnischen Studie hervorgeht, nicht nur zu finanziellen und psychischen Belastungen der Betroffenen geführt. Viele haben die veränderte Situation im wahrsten Sinne des Wortes auch mit in den Schlaf genommen. Wie die Studie offenbart, die in „Frontiers in Psychology“ publiziert wurde und über die „Eurekalert“ berichtet, hat der Lockdown auch Albträume hervorgerufen – mit häufig wiederkehrenden Motiven.
„Apokalyptisches Ambiente“ als kollektive Erfahrung
Mithilfe künstlicher Intelligenz werteten die Forscher die Inhalte von Träumen von etwa 1.000 Personen aus. Zuvor hatten 4.000 Menschen während der sechsten Woche des Corona-Lockdowns Daten über Schlafqualität und Stress zur Verfügung gestellt. Etwa 800 hatten zudem Informationen über den Inhalt ihrer Träume beigesteuert.
Viele von ihnen gaben zu erkennen, dass die Pandemie ihnen Angst mache. Mehr als die Hälfte der 800 Teilnehmer berichtete von Albträumen mit Bezug zu Corona.
Studienleiterin Dr. Anu-Katriina Pesonen von der Sleep & Mind Research Group an der Universität Helsinki erklärte:
„Mit großem Interesse haben Trauminhalte beobachten können, die sich wiederholt hatten, mit ähnlichen Assoziationen bei den jeweiligen Individuen, die das apokalyptische Ambiente des COVID-19-Lockdowns widerspiegelten. Die Resultate lassen die Überlegung zu, dass Träumen in extremen Umständen gemeinsame visuelle Bilder und Gedächtnisspuren offenlegt, und auf diese Weise deutet der Umstand auf eine gemeinsame gedankliche Landschaft hin, die sich unter Individuen entwickelt.“
Albträume von Verletzung der Abstandsvorschriften oder Corona-Infektion
Die Forscher gaben Begriffe, die in den Beschreibungen vorkamen, in eine Liste ein und fütterten damit einen Algorithmus aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Computer formte aus den Assoziationsbündeln Cluster, die „kleinere Traumpartikel“ erkennen ließen, die wiederum zueinander in Relation gesetzt wurden.
Am Ende kristallisierten sich 33 Traumcluster oder immer wiederkehrende Themen heraus. Zwanzig davon wurden als eindeutige Albträume klassifiziert – und von diesen hatten 55 Prozent einen Bezug zur Pandemie.
Themen, die vorkamen und die als Pandemie-typisch klassifiziert wurden, waren etwa Verstöße gegen soziale Distanzvorschriften durch Umarmungen, Händeschütteln, Menschenmengen oder Partys. Es ging aber auch oft um Ansteckung mit dem Coronavirus, persönliche Schutzausrüstung oder dystopisch und apokalyptische Inhalte.
Lockdown bereitete zehn Prozent größere Einschlafschwierigkeiten
Der Linguistik-basierte Algorithmus im Zusammenhang mit KI-unterstützter Analyse soll, so das Forscherteam, auch die Traumforschung der Zukunft prägen. Zudem habe die Untersuchung auch Schlafmuster und Stresslevel der Teilnehmer während des Lockdowns erkennen lassen. So hätten mehr als die Hälfte der Teilnehmer während der verordneten Quarantäne mehr geschlafen als zuvor.
Dennoch klagten zehn Prozent über größere Schwierigkeiten beim Einschlafen und mehr als ein Viertel klagte über häufigere Albträume. Dabei war eine Korrelation zu erkennen zwischen dem wahrgenommenen Stress-Level und der Häufigkeit schlechter Träume.

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