Therapeutischer Sport
Bogenschießen verlangt innere Ruhe und Achtsamkeit
Es gibt viele Methoden, unsere Achtsamkeit zu fördern. Eine, die neben dem psychotherapeutischen auch einen physiotherapeutischen Nutzen hat, ist das Bogenschießen.

Eine uralte Disziplin ist das Bogenschießen.
Foto: Luis Eduardo Noriega/dpa
Es gibt viele Methoden, unsere Achtsamkeit zu fördern. Eine, die neben dem psychotherapeutischen auch einen physiotherapeutischen Nutzen hat, ist das Bogenschießen.
Seit ungefähr einem Jahrzehnt wird das Bogenschießen in unterschiedlichen Therapien eingesetzt, besonders auch unter Jugendlichen, da es neben all seiner guten Wirkungen auf Psyche und Körper auch einen Spaß- und Spannungsaspekt in sich verbirgt.
Das Bogenschießen fördert den Bewusstseinszustand der inneren Achtsamkeit, da es höchste Aufmerksamkeit und den Fokus auf ein bestimmtes Ziel verlangt. Während dieses Prozesses gerät der Geist in einen Zustand der Ruhe, er nimmt Abstand von den alltäglichen kopflastigen Problemlösungsversuchen und konzentriert sich in diesem Moment auf das Wesentliche – in diesem Fall die Mitte der Scheibe.
Entspannung und Stressbewältigung
Damit kann das Bogenschießen als Technik zur Entlastung und Bearbeitung emotionaler Prozesse und zur Stressbewältigung eingesetzt werden. Bogenschießen entspannt und kann den allgemeinen psychischen Zustand verbessern und stabilisieren.
Doch findet das Bogenschießen nicht nur in der Psychotherapie seinen berechtigten Einsatz, Krankenhäuser und Reha-Kliniken nutzen diese Art des Sports auch zur körpertherapeutischen Behandlung. Das Bogenschießen kann die Augen und das räumliche Sehen trainieren. Es vertieft neben der Konzentration auch die Atmung durch den Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, was wiederum zum Stressabbau führt. Der Schulterbereich wird gekräftigt und stabilisiert, ebenso die Halsmuskulatur, ausgehend vom Becken über die Wirbelsäule zur Schulter. Alles in allem kräftigt und stabilisiert es die körperlichen Bewegungsbahnen von Becken, Rumpf und Schulterbereich.
Bogenschießen verlangt von uns innere Ruhe und Achtsamkeit und verhilft uns damit zu einem meditativen Zustand, einem Zustand geistiger und körperlicher Entspannung. Seine Ursprünglichkeit und Einfachheit, der strukturierte Bewegungsablauf aber auch die notwendige Langsamkeit und Präzision, ohne die man sein Ziel nicht erreichen kann, macht es nicht nur zu einem beliebten Werkzeug zur Selbsterfahrung, sondern führt uns regelmäßig und immer wieder an den tiefsten Punkt unseres Seins, unsere Mitte.
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